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Landeshauptstadt: Internationale Zuschauer am Klinikum Gastärzte aus Vietnam und Armenien zu Gast

Das Potsdamer Klinikum „Ernst von Bergmann“ will sich langfristig als Ausbildungsdienstleister für Ärzte aus anderen Ländern profilieren. Wie Medizindirektor Hubertus Wenisch gestern vor Journalisten erklärte, hoffe er, dass das Klinikum künftig Fachausbildungen für ausländische Mediziner anbieten könne – „zum beidseitigen Nutzen“.

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Das Potsdamer Klinikum „Ernst von Bergmann“ will sich langfristig als Ausbildungsdienstleister für Ärzte aus anderen Ländern profilieren. Wie Medizindirektor Hubertus Wenisch gestern vor Journalisten erklärte, hoffe er, dass das Klinikum künftig Fachausbildungen für ausländische Mediziner anbieten könne – „zum beidseitigen Nutzen“.

Ein erstes Pilotprojekt in dieser Richtung stellte das Krankenhaus gestern vor: Derzeit hospitieren erstmals Ärzte aus Armenien und Vietnam in dem kommunalen Gesundheitsbetrieb. An dem dafür ausgehandelten Kooperationsprogramm mit zwei Krankenhäusern in Vietnam und Armenien nehmen bis in den Herbst hinein insgesamt sieben Mediziner für jeweils drei Monate teil, die sich dafür an ihren Heimateinrichtungen qualifizieren mussten. Das Klinikum stellt dafür eine Unterkunft auf seinem Gelände, eine Aufwandspauschale sowie Verpflegung zur Verfügung, sagte Damaris Hunsmann, Sprecherin des Hauses. Zudem erhalte jeder Gastarzt einen persönlichen Mentor zur Seite gestellt. „Für uns steht dabei der Wissensaustausch im Vordergrund“, sagte Wenisch. Allerdings würden die Mediziner den Ärzten des Klinikums nur zuschauen dürfen, aus versicherungstechnischen Gründen sei ein direkter Patientenkontakt ausgeschlossen, hieß es weiter. „Ein Ziel des Projektes ist es, uns mit unseren Partnerhäusern kontinuierlich auszutauschen“, so Wenisch. Kontakte mit anderen Kliniken bestünden bisher nur mit dem Krankenhaus in Potsdams polnischer Partnerstadt Opole oder im internationalen Fachdiskurs zu medizinischen Fragen.

Zwei der Gastärzte bewerteten das neue Austauschprogramm gestern positiv. Xuan Chien, der in der vietnamesischen Provinz Phu To arbeitet, interessiert sich besonders für den Umgang mit Herzerkrankungen am Klinikum. Und Grigori Harutyunyan aus der armenischen Hauptstadt Jerewan erklärte, für ihn seien besonders die Verfahren zur Erkennung von Krebserkrankungen interessant. Dazu lobte er generell das deutsche Gesundheitssystem: „Wir haben kein so gutes Krankenversicherungssystem in Armenien.“ Xuan Chien sagte, in Vietnam gebe es erst seit kurzer Zeit moderne Medizintechnik. Auch deswegen sei die Hospitation für ihn interessant, damit er solche Apparaturen im praktischen Einsatz erleben könne – etwa bei Komplikationen.Henri Kramer

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