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Landeshauptstadt: „Intershop“ vor Abriss

Flachbau am Sanssouci-Welterbe weicht im Januar 2013 einer Grünfläche

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Jägervorstadt - Die finanziellen Mittel für den Abriss des ehemaligen „Intershop“-Gebäudes am Obelisk sind gesichert. Dies teilte die Stadt am Dienstagabend im Bauausschuss mit. Demnach werden die Abrissarbeiten für den nach 1989 als Fahrrad-Laden genutzten Flachbau in den kommenden acht Wochen öffentlich ausgeschrieben. Ziel ist, so die Verwaltung, mit dem Abriss im Januar 2013 zu beginnen und bis zum 31. März abzuschließen. Danach soll eine vorläufige Grünfläche entstehen. Erst 2018 soll das Areal gegenüber dem Welterbepark von Sanssouci gartenlandschaftlich gestaltet werden. „Wir freuen uns sehr, dass dieser Schandfleck am exponierten Ort am Eingang zum Park Sanssouci verschwindet“, erklärte Bauausschussmitglied Pete Heuer (SPD) den PNN.

Das Quartier an der Ecke Hegelallee und Schopenhauerstraße gilt als städtebaulich extrem unterentwickelt. Zu DDR-Zeiten wurde dort ein Flachbau der DDR-Einzelhandelskette „Intershop“ errichtet, die Waren gegen konvertierbare Währung verkaufte. Ein Versuch vor wenigen Jahren, das Gelände mit einem Wohnriegel zu bebauen, scheiterte am Einspruch der Schlösserstiftung, da sie das Welterbe gefährdet sah. Stadt und Stiftung einigten sich auf einen Abriss des Flachbaus und der Einrichtung einer welterbeverträglichen Grünfläche. Fraglich war bis dato die Finanzierung des Abrisses. Eigenen Angaben zufolge bringt die Stadt die nötige Summe von 167 000 Euro durch finanzielle Ausgleichszahlungen von Bauherren auf, die im Bereich des Bebauungsplanes Nummer 95 „Nördlich des Pfingstbergs/ Vogelweide“ tätig sind. Diese haben die Möglichkeit, Investitionen zum Nachteil der Natur – etwa durch Versiegelungen des Bodens – durch Geldzahlungen an die Stadt auszugleichen. Da es sich beim Abriss des Intershop-Flachbaus um eine Entsiegelung handele, seien die Mittel zweckbestimmt eingesetzt, hieß es im Bauausschuss. Zunächst sollten die Abrissmittel durch einen Verkauf der Parkplätze am Marktcenter an der Breiten Straße aufgebracht werden. Der Verkauf ist noch nicht abgeschlossen, teilte die Stadt auf PNN-Nachfrage mit.

Auch direkt an der Ecke Hegelallee/Schopenhauerstraße gibt es Bewegung. Pläne, auf dem Areal des 1945 zerstörten Wohnhauses des Architekten Ludwig Persius (1803-1845) eine „Imbiss-Oase“ zu errichten (PNN berichteten), haben sich zerschlagen. Eine Pizzabude hat ihren Betrieb eingestellt. Nun könnte die Persius-Villa wiederentstehen: Investor Klaus Strohbücker hat die Errichtung eines sich am Original orientierenden Neubaus angekündigt. Der Baubeginn ist unklar. Am Mittwoch war Strohbücker für die PNN nicht erreichbar. G.S./ gb

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