zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Irrwege über den Vorgartenrasen

Privatvilla eines Babelsberger Kunsthändlers war Drehort für einen Fernsehfilm

Stand:

Er wäre froh, „wenn die schon wieder weg wären“, sagt Friedrich Spuler und beäugt kritisch das Filmteam, das zwischen Scheinwerfern und Kameras in seinem Babelsberger Vorgarten hin und her läuft. „Mein schöner Rasen!“ Spuler klingt besorgt: „Wenn ich sehe, dass sie ihn zertrampeln, greif ich aber ein.“ Die Villa des Kunsthändlers in der Karl-Marx-Straße war am Donnerstag Kulisse für den ARD-Fernsehfilm „Irrwege zum Glück“ mit den Schauspielern Gila von Weitershausen und Michael Mendl.

Die beiden spielen ein Paar, in dessen 35-jähriger Ehe es etwas kriselt und das darum einen gemeinsamen Urlaub plant. Sie steht auf Wellness-Hotels und er auf Camping in der Wildnis. Also einigen sich beide auf jeweils eine Woche Wellness und eine Woche Camping. Vor Spulers Haus mit Balkon und geschniegeltem Vorgarten drehte die Filmcrew in der Auffahrt nun den Aufbruch des Paars in die Wildnis. Michael Mendl alias Ehemann Werner packt die letzten Koffer in ein riesiges Wohnmobil, seine Gattin Karla steigt nicht ganz so überzeugt vom näherrückenden Aufenthalt in der Natur ins Fahrzeug. Bis 15 Uhr soll alles im Kasten sein, dann endet der achtstündige Drehtag in Potsdam. Und für Spuler beginnt die nächste Sorge: Das Wohnmobil muss wieder weg. Dabei sei es verdammt schwierig gewesen, das „Riesending“ durch das enge Gartentor auf sein Grundstück zu bugsieren. Aber Spuler versucht, ruhig zu bleiben, schließlich sei er ja mit der Berliner Produktionsfirma „Ziegler Film“ einen Vertrag eingegangen. 1800 Euro bekommt er dafür, dass er sein Heim den Fernsehleuten zur Verfügung stellt. Und Spaß mache es auch, räumt er dann doch ein. Schon das zweite Mal werde bei ihm gedreht. Im Jahr 2000, als der gebürtige Berliner gerade mit seiner Frau das Haus in der Karl-Marx-Straße sanierte, drehte Günter Pfitzmann hier die Komödie „Ein lasterhaftes Pärchen“. Nach den Aufnahmen zahlte die Produktionsfirma ihm eine neue Zimmerdecke, weil die alte für eine Szene mit einer einbrechenden Badewanne zerstört worden war. Was ist dagegen schon ein zertrampelter Rasen?

Zudem sich das Filmteam besonders „sorgsam“ verhalte, wie Mendl versichert. Schließlich sei das Haus extrem schön, findet von Weitershausen, die von der kunstvollen Einrichtung schwärmt. Mendl haben es dagegen die tollen Holztüren angetan, über die hat er auch mit dem Hausbesitzer gefachsimpelt. Doch lange konnten die Darsteller sich nicht im angenehmen Inneren der Villa aufhalten. Die meiste Zeit mussten sie draußen im Nieselregen stehen. Wenn sich Spuler dann nächstes Jahr den Film ansieht, wird er vom schlechten Wetter aber gar nichts merken, erklärt von Weitershausen: „Im Fernsehen wird alles nach einem tollen Frühlingstag aussehen.“ just

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })