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Interview: „Ja, sicherlich wird man die Gerichte bemühen“

In Groß Glienicke prägt ein See den ganzen Ort. Um den Zugang gibt es heftigen Streit. Aber auch so kann man die Landschaft am Ufer auf Spaziergängen genießen.

Stand:

Herr Blaser, wann werden die Groß Glienicker auf einem durchgängigen Uferweg wandern können?

Oh, da müsste ich jetzt Prophet sein. Was die Groß Glienicker Seeseite anbelangt, laufen ja momentan die Enteignungsverfahren, mit denen die Potsdamer Stadtverwaltung den freien Uferweg durchsetzen will. In der kommenden Woche werden die mündlichen Verhandlungen vor der Enteignungsbehörde beginnen. Und dann müssen wir mal abwarten.

Abwarten bis wann?

Also ich rechne mit Bescheiden von der Enteignungsbehörde im ersten Quartal 2014. Ich bin auch zuversichtlich, dass die Behörde im Sinne der Stadt, also pro Uferweg, entscheiden wird. Aber da ich nicht in das Verfahren eingebunden bin, kann ich hier nichts Verbindliches sagen, sondern nur Vermutungen anstellen.

Und die betroffenen Eigentümer werden gegen die Bescheide dann klagen?

Ja, sicherlich wird man die Gerichte bemühen. Diese Verfahren dürften dann wohl auch noch mal Jahre dauern. Aber ich habe die Hoffnung, dass der Uferweg schon gebaut werden kann, bevor der letzte Rechtsstreit dazu entschieden ist. Vielleicht haben wir bereits in einem Jahr den freien Uferweg – naja, wahrscheinlich ist das zu optimistisch geschätzt.

An anderer Stelle hat sich in Groß Glienicke in diesem Jahr bereits etwas getan: Die Potsdamer Chaussee bekam eine neue Fahrbahndecke. Ist damit ein Dauerthema erledigt?

Also zunächst einmal: Die neue Fahrbahndecke hat eine erhebliche Erleichterung für die Groß Glienicker gebracht. Dieses fürchterliche Holperpflaster zuvor war eine echte Zumutung. Aber der Bürgersteig ist nach wie vor eine Katastrophe, die Regenentwässerung fehlt noch, auch für die Radfahrer könnte etwas getan werden. Wir brauchen eine komplette Sanierung der Straße.

Wie wird sich der neue Stadtteil Krampnitz, der in den nächsten Jahren gebaut werden soll, vom Verkehr her auf Groß Glienicke auswirken?

Mit Krampnitz befürchten wir eine deutliche Zunahme des Verkehrs. Eine Nordumfahrung Groß Glienickes wäre da sehr sinnvoll. Dann könnten die Leute am Kreisel in Richtung Seeburg fahren, Groß Glienicke rechts liegen lassen und hinter dem Ort rechts nach Berlin abbiegen. Im Flächennutzungsplan ist diese Nordspange enthalten. Aber aus der Stadtverwaltung signalisiert man uns immer wieder, dass die Straße wohl nicht kommen wird.    

Mit Franz Blaser sprach Holger Catenhusen.

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