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Landeshauptstadt: JAHRESRÜCKBLICK 2006

Schon bei der Uraufführung des neuen Stückes „Katte“ sind die akustischen Mängel evident. Der Behindertenbeirat kritisiert, dass der neue Bau in wesentlichen Punkten nicht behindertengerecht sei.

Stand:

Schon bei der Uraufführung des neuen Stückes „Katte“ sind die akustischen Mängel evident. Der Behindertenbeirat kritisiert, dass der neue Bau in wesentlichen Punkten nicht behindertengerecht sei. Der Besucherstrom für das Hans Otto Theater ist jedoch enorm, erstmals überschreitet er am Ende des Jahres die Marke von 100 000 Gästen.

OKTOBER

Babelsberger Bonbons. An der Wetzlarer Straße nimmt am 2. Oktober die Katjes-Bonbonfabrik ihre Produktion auf. Zwölf riesige rote Bonbon-Plastiken entlang der Straße machen auf den neuen Produzenten auf dem GiP-Gelände in Nachbarschaft des leer stehenden Lok-Zirkus aufmerksam.

Haus an der Glienicker Brücke droht Abriss. Nachdem die Pläne zur Errichtung von Neubauten auf dem Gelände der Villa Schöningen an der Glienicker Brücke gescheitert sind, droht der Eigentümer mit Abriss. Der denkmalgeschützte Persius-Bau, in dem sich zu DDR-Zeiten ein Kindergarten befand, steht seit Anfang der neunziger Jahre leer. Der Bauunternehmer Dieter Graalfs hatte ihn erworben, um hier ein Begegnungs- und Tagungszentrum für Architekten einzurichten.

Kirsch-Konflikt. Der Konflikt um den Uferweg am Griebnitzsee mit dem Unternehmer Wolfhard Kirsch belastet die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Der Stadtverordnete Kirsch, der Anlieger am Griebnitzsee ist, soll aus der Fraktion ausgeschlossen werden. Das Vorhaben scheitert jedoch an einer fehlenden Stimme.

NOVEMBER

Kuppelkreuz für St. Nikolai. Dem 2,70 Meter hohen vergoldeten Kuppelkreuz der Nikolaikirche erteilt Wolfgang Huber nach seiner Restaurierung am Reformationstag seine bischöfliche Weihe. In 70 Metern Höher wohnen zahlreiche Gäste, darunter Ministerpräsident Matthias Platzeck, der eindrucksvollen Zeremonie bei.

Justiz als Zentrum. Mit dem Richtfest für das Justizzentrum in den Gebäuden der ehemaligen Unteroffiziersschule an der Jägerallee ist ein Meilenstein zur Konzentration der Justizbehörden erreicht. Der Schinkel-Bau wird äußerlich originalgetreu wieder hergestellt. Einweihung feiern konnte bereits das Landesverfassungsgericht, das im ehemaligen Casino seinen neuen Sitz hat.

Stadtältester wird 103. Wilhelm Hamann, Bewohner des Hasenheyer-Stiftes in der Nansenstraße und dort Vorsitzender des Heimbeirates, feiert am 5. November seinen 103. Geburtstag. Der geistig aktive Jubilar, der 1903 in Forst geboren wurde, nimmt unter anderem die Glückwünsche von Oberbürgermeister Jann Jakobs entgegen.

Schlosskoalition scheitert. Die Abstimmung der Stadtverordnetenversammlung über den Bebauungsplan zum Aufbau des Landtages in der Kubatur des ehemaligen Stadtschlosses wird zum Desaster für den Oberbürgermeister. Eine knappe Mehrheit spricht sich gegen den Bebauungsplan aus. Damit ist das Projekt, für das Finanzminister Rainer Speer bereits eine Ausschreibung gestartet hat, in Gefahr. Die so genannte „Schlosskoalition“ aus SPD, CDU und Bündnisgrünen ist gescheitert. Oberbürgermeister Jann Jakobs spricht im PNN-Interview von einem „verheerenden Signal für Investoren“. Die PDS fordert erneut eine Befragung der Potsdamer Bürgerinnen und Bürger. Nachdem im Dezember eine zweite Abstimmung gegen den Bebauungsplan ausfällt, sprechen sich alle Fraktionen für eine Bürgerbefragung aus, deren Ergebnis sie sich „beugen“ wollen.

DEZEMBER

Rechte Schläger verurteilt. Wegen eines Überfalls Rechtsextremer auf zwei Linke vor der Bäckerei Braune in der Friedrich-Ebert-Straße werden die letzten Mittäter verurteilt. Ein 23-Jähriger muss für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Bereits im März waren sechs Erwachsene und fünf unter 21-Jährige zu Haftstrafen von bis zu fünf Jahren verurteilt worden. Bei dem Tram-Überfall am 3. Juli hatten sie ihre Opfer brutal zusammengeschlagen und dabei zum Teil lebensgefährlich verletzt.

Cannabis im Hinterhof. Die Polizei hebt in einem Hinterhof-Gebäude der Sellostraße eine Cannabis-Plantage aus und verhaftet zwei Tatverdächtige. 1500 indische Hanfpflanzen werden abtransportiert. Es ist der bisher größte Marihuana-Fund in Potsdam.

Bürgerbefragung startet. Nach einem gescheiterten Einspruch gegen die Bürgerbefragung vor dem Verwaltungsgericht kann die Bürgerbefragung am 15. Dezember starten. Bis kurz vor Silvester hatten bereits knapp 50 000 Wahlberechtigte Stimmzettel zurückgeschickt.

5000 neue Wohnungen. Bis zum Jahre 2015 sollen in Potsdam 5000 Neubauwohnungen entstehen. Das kündigt die Stadtverwaltung an. Sie sollen vor allem im Bornstedter Feld gebaut werden. Hauptakteure sind die städtische ProPotsdam-Gesellschaft sowie der Entwicklungsträger Bornstedter Feld. G.S.

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