Landeshauptstadt: JAHRESRÜCKBLICK
JANUARUneins: Bei gleich drei Veranstaltungen wird am 27. Januar der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz gedacht.
Stand:
JANUAR
Uneins: Bei gleich drei Veranstaltungen wird am 27. Januar der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz gedacht. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) kündigt eine Debatte zur Gedenkkultur an, doch bis Dezember passiert nichts.
Tag der Dreispitze: Beim Fest zum 300. Geburtstag Friedrichs II. prallen viele Fans und deutlich weniger Kritiker des Monarchen aufeinander.
Enthüllungen? Das Internetportal „PotsdamLeaks“ will Filz aufdecken – die Methoden aber sind fragwürdig bis dubios. Inzwischen ist die Seite abgeschaltet.
Neue Halle: 1300 Gäste kommen am 18. Januar zur Eröffnung der 18,5 Millionen Euro teuren MBS-Arena am Luftschiffhafen. Gestritten wird über Nutzungsentgelte für Profivereine.
FEBRUAR
Eklat: Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne) stürmt eine Pressekonferenz seines Beigeordnetenkollegen Burkhard Exner (SPD) und wirft dem Kämmerer eine „nicht nachhaltige Haushaltspolitik“ vor. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) leitet ein Disziplinarverfahren ein, das im Sommer mit einer Rüge für Klipp endet.
Letzte Ruhe: Das vor Weihnachten 2011 gefundene tote Baby wird am 16. Februar im Beisein von rund 150 Potsdamern auf dem Bornstedter Friedhof beigesetzt. Bis heute haben die Ermittler keine heiße Spur.
Runder Geburtstag: Mit einem Festakt feiert Studio Babelsberg sein 100-jähriges Bestehen. An Großprojekten herrscht dagegen Mangelware. Doch zum Jahresende geht es Schlag auf Schlag: „The Grand Budapest Hotel“ mit Bill Murray, „Reykjavik“ mit Michael Douglas und „The Monuments Men“ mit George Clooney sind angekündigt.
MÄRZ
Selbstbedienung: Über Wochen hinweg muss sich die Studentenvertretung der Uni Potsdam unangenehme Fragen wegen einer 35 000-Euro-Förderung für das „Freiland“-Jugendzentrum gefallen lassen. Zwei Referenten sind selbst im „Freiland“ an exponierter Stelle aktiv.
Kaum Niederschläge: Der März war der regenärmste Monat in Potsdam seit Beginn der Aufzeichnungen 1893.
Neue Kirche: Die Freikirchengemeinde der Adventisten kündigt an, im Bornstedter Feld ein neues Gotteshaus errichten zu wollen.
Peinlich: Zur feierlichen Einweihung des Heiner-Carow-Platzes im Kirchsteigfeld vergisst die Stadt, die in Potsdam lebende Witwe des Defa-Regisseurs einzuladen. Auch ehemalige Kollegen wissen nichts von dem Termin.
Zähler: Mitten in der Debatte um den Ehrensold des Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff (CDU) programmiert ein Potsdamer einen Wulffometer – der zählt im Internet bis heute, wie viel Geld Wulff schon erhalten hat.
Kritik: Die Gänge zu schmal, die Sitze zu eng und das Quietschen nervt: Fahrgäste klagen über die neue Variobahn. Der Verkehrsbetrieb will nachbessern.
Zwist um Öffnungszeiten: Die Pläne der Stadt, wonach Potsdams Geschäfte künftig an zwölf Sonntagen öffnen sollen, werden vom Land kassiert.
APRIL
Zu Gast am Hofe: Ende April öffnet die groß angekündigte „Friederisiko“-Ausstellung im Neuen Palais. 35 000 Tickets gehen schon im Vorverkauf über die Theke. Bis Ende Oktober zählt die Schlösserstiftung 350 000 Besucher.
Preisregen: Beim Deutschen Filmpreis sahnen Potsdamer Filmemacher und Produktionen aus Babelsberg gleich 13 Auszeichnungen ab – allein sechs gehen an das Shakepeare-Drama „Anonymous“ von Roland Emmerich.
Schreck für Mieter: Weil der Vermieter nicht zahlte, droht rund 270 Haushalten am Schlaatz ein Lieferstopp für Warmwasser. Erst nach Wochen ist die Drohung vom Tisch.
Streit: Unter Protesten von Zeitzeugen wird am 19. April die neue Dauerausstellung in der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße eröffnet. Bis heute klagen ehemalige Häftlinge des KGB-Gefängnisses, sie würden zu wenig in die Gestaltung einbezogen.
Täuschung: Die Potsdamer Honorarprofessorin Margarita Mathiopoulos verliert nach Plagiatsvorwürfen ihre Doktorwürde.
Bessere Luft? Die Pförtnerampeln zur Verkehrssteuerung sind in Betrieb. Sie schalten an den Einfallstraßen auf Rot, sobald zu viele Autos in der Innenstadt sind. Der Rückstau sorgt vor allem in Geltow für Unmut.
Die Debatte des Jahres: Am 13. April veröffentlichen die PNN exklusiv die Pläne von Mäzen Hasso Plattner, anstelle des Mercure-Hotels eine Kunsthalle zu errichten. Eine heftige Kontroverse beginnt.
Zusammen 517 551 Euro: Die Pro Potsdam veröffentlich erstmals die Gehälter ihrer beiden Geschäftsführer. Weitere, aber noch nicht alle kommunale Unternehmen folgen dem Beispiel.
Günstige Mieten: Das Land fördert ein Modellprojekt, das die Wohnungsnot in Potsdam lindern und Belegungsrechte für 1200 Wohnungen sichern soll. HK
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