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Soll und Ist: Der Rohbau der fünf Wohnhäuser der Genossenschaft Karl Marx steht. Im Sommer 2011 soll das Bauprojekt auch äußerlich der Computergrafik entsprechen.

© Manfred Thomas

Von Peer Straube: Jakobs-Aufruf an die Genossenschaften

„Karl Marx“ und Co. sollen in Potsdams Mitte bauen / Richtfest für 68 Wohnungen in der Waldstadt

Von Peer Straube

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Waldstadt II - Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat an die Wohnungsgenossenschaften appelliert, sich am Aufbau der historischen Mitte zu beteiligen. Die ersten beiden Quartiere an der Alten Fahrt und in der Schlossstraße seien ausgeschrieben, „ich fordere Sie auf, sich das ganz genau anzuschauen“, sagte Jakobs gestern beim Richtfest für das Neubauprojekt der Genossenschaft „Karl Marx“ in der Saarmunder Straße. Diese Grundstücke seien „besonders für Genossenschaften geeignet“, die dort Wohnungen für jene bauen könnten, „die es nicht so prall haben“, erklärte der Rathauschef.

Die Ausschreibung für insgesamt neun Grundstücke am Havelufer vis-á-vis der Freundschaftsinsel sowie der Schlossstraße ist, wie berichtet, Mitte September angelaufen. In einem zweistufigen Verfahren werden zunächst die Nutzungskonzepte der Interessenten geprüft, daraus die fünf besten herausgefiltert, die dann konkrete Angebote abgeben sollen.

Jakobs wünschte der „Karl Marx“ in Anspielung auf das berühmteste Werk ihres Namensgebers „immer das nötige Kapital“ für ihre künftigen Projekte. Das erste Neubauvorhaben der Genossenschaft der Nachwendezeit ist in den fünf Monaten seit der Grundsteinlegung weit gediehen. Der Rohbau für die fünf Drei- und Viergeschosser steht. Insgesamt entstehen dort 68 Wohnungen, alle sind barrierefrei über zwei Außenaufzüge und Laubengänge zu erreichen, vier sind sogar behindertengerecht. Über 200 Interessenten haben sich schon gemeldet, „obwohl wir noch gar nicht in die Marketingoffensive gegangen sind“, frohlockte „Karl Marx“-Vorstand Ulf Hahn.

7,5 Millionen Euro zahlt die Genossenschaft für das Bauvorhaben aus eigener Tasche – für das nächste Projekt in direkter Nachbarschaft jedoch wirft sie ihren Hut um Fördermittel in den Ring. Wie berichtet, plant die „Karl Marx“ ebenfalls in der Saarmunder Straße weitere 130 Wohnungen zu errichten. Dafür will sich die Genossenschaft um ein Stück vom 30-Millionen-Euro-Topf des Landes bewerben. Ohne Fördermittel werde man auf Dauer keine preiswerten Wohnungen bauen können, warnte Hahn. In dem aktuellen Vorhaben liegen die Kaltmieten bei rund 7,80 Euro pro Quadratmeter.

Jakobs lobte das Neubauprojekt als „qualitätsvollen Wohnungsbau“. Hier würden „nicht einfach nur Bruttoregistertonnen umgesetzt“. Laut Hahn liege man „hervorragend im Zeitplan“, so dass die 68 Wohnungen wie geplant im Sommer 2011 von den neuen Mietern bezogen werden könnten. Im kommenden Jahr will die „Karl Marx“ zudem mit dem Bau ihrer neuen Geschäftsstelle beginnen – ebenfalls in der Saarmunder Straße.

Mit rund 6600 Wohnungen ist die „Karl Marx“ die größte Wohnungsgenossenschaft in Potsdam.

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