Landeshauptstadt: Jakobs: Espengrund wird ausgeschrieben

Babelsberg - Das Schulgebäude des vor Schließung stehenden Espengrund-Gymnasiums in Babelsberg muss ausgeschrieben werden. Das sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern Abend im Hauptausschuss. Hintergrund sei ein Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf, das bereits dafür gesorgt hatte, dass das Potsdam Museum nicht ins Brockesche Haus ziehen konnte. Mit der Ausschreibung wird ein Stadtverordnetenbeschluss aus dem Dezember 2007 hinfällig, nach dem die Stadt mit dem Träger der katholischen Marienschule, dem Erzbistum Berlin, über einen Verkauf des Espengrund-Hauses verhandeln soll. Aufgrund des Stadtverordnetenbeschlusses hat das Erzbistum allerdings bereits einen zweijährigen Mietvertrag mit der Stadt für das Espengrund-Gebäude unterschrieben. Zum neuen Schuljahr sollen dort Gymnasium und Grundschule eröffnen.

Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg kritisierte gestern erneut den Stadtverordnetenbeschluss. Er sei aufgrund falscher Tatsachen getroffen worden: Es habe sich nicht, wie von der Verwaltung behauptet, nur noch die Marienschule für das Espengrund-Haus interessiert, sondern auch das Oberlinhaus und die Hoffbauer-Stiftung . Vertreter der zwei letzteren Institutionen, die gestern Abend anwesend waren, zeigten sich nun zufrieden mit der Lösung, das Gebäude auszuschreiben. Strittig ist, ob in der Ausschreibung auf den Schulentwicklungsplan Bezug genommen werden darf. Sollte dies der Fall sein, hätte es eine Schule in freier Trägerschaft wohl schwer, die Ausschreibung zu gewinnen, da im Plan staatliche Schulen gefördert werden. Jakobs vermutete aber, die Schulentwicklungsplanung werde nicht Ausschreibungskriterium sein dürfen. SCH