Die Stadtpolitik im Jahresrückblick: Jakobs: Land bremst Potsdamer Mitte
Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs kritisiert im PNN-Interview die Landesregierung für gebrochene Absprachen. Es geht um die Fachhochschule am Alten Markt - aber nicht nur.
Stand:
Potsdam - Die rot-rote Landesregierung hemmt die weitere Entwicklung der Potsdamer Mitte am neuen Parlamentssitz. Diesen Vorwurf erhebt Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) im PNN-Interview zum Jahresende. Zudem hielt Jakobs Brandenburgs Regierung vor, sich nicht an Absprachen zu halten.
Konkret geht es um zwei Grundstücke: zum einen das der Fachhochschule am Alten Markt und zum anderen das Areal an der Ecke Breite und Dortustraße, das derzeit noch mit dem aus DDR-Zeiten stammenden Rechenzentrum bebaut ist. Beide Grundstücke gehören der Stadt, sollen aber noch bis 2018 bzw. 2017 vom Land genutzt werden – und damit erheblich länger als ursprünglich geplant.
Lesen sie das komplette Interview mit Jann Jakobs und seine Einschätzung der Potsdamer Wohnungspolitik in der WOCHENENDAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN
Jakobs warf dem Land deshalb Blockade. Dass die Fachhochschule das ruinöse Gebäude noch bis 2018 nutzen soll, sei ein „absolutes Hemmnis für die Entwicklung der Mitte am neuen Landtag“, sagte der Rathauschef. Er habe das „auch dem Ministerpräsidenten ausrichten lassen“. Dass aus DDR-Zeiten stammende Fachhochschulgebäude sollte 2015 abgerissen werden. Das Areal soll verkauft und mit Wohnungen bebaut werden.
Noch schärfere Kritik übte Jakobs am Agieren des Landes am Rechenzentrum: Es sei dreist und „nicht hinnehmbar“, wenn das Landesamt für Statistik das Haus noch bis 2017 nutze, sagte Jakobs. Der von der Stadt geplante Verkauf der Grundstücke werde dadurch verzögert. Bliebe es dabei, würden die der Stadt entstehenden Mehrkosten dem Land „in Rechnung gestellt“, kündigte Jakobs an. Das Rechenzentrum steht der Wiedergewinnung der sogenannten Plantage im Weg, eines historischen Platzes zwischen der Rückseite der Garnisonkirche und dem Stadtkanal. Einen Teil der Fläche will die Stadt verkaufen, damit dort Wohnungen gebaut werden. „Ich erwarte, dass das Rechenzentrum spätestens in anderthalb Jahren da raus ist“, so Jakobs. (mit SCH)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: