Landeshauptstadt: Jakobs: Land soll Fahrländer See behalten Ministerium: Verbleib der Seen nicht entschieden
Fahrland/Neu Fahrland - Die Stadt Potsdam will den Fahrländer See nicht vom Land kaufen. Das stellte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Donnerstag auf PNN-Anfrage klar.
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Fahrland/Neu Fahrland - Die Stadt Potsdam will den Fahrländer See nicht vom Land kaufen. Das stellte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Donnerstag auf PNN-Anfrage klar. Der See im Nordwesten der Stadt gehört zum Paket einer bisher unbekannten Anzahl von Seen landesweit, über deren Kauf das Land mit der Bodenverwertungs- und –verwaltungsgesellschaft (BVVG) des Bundes derzeit abschließend verhandelt.
Jakobs sagte, mit dem Kauf des Fahrländer Sees durch das Land werde „sichergestellt, dass die Potsdamer auch künftig alle Vorteile eines öffentlichen Gewässers nutzen können“. Er sei dem Land dankbar für die Entscheidung, den See zu erwerben: „Sie schützt uns vor dem Risiko, dass ein privater Eigentümer versuchen könnte, die Öffentlichkeit auszuschließen.“ Gleichzeitig machte Jakobs deutlich, dass er keinen Anlass für die Kommune sieht, den Fahrländer See dann vom Land zu übernehmen: „Die Gewässer gehören in die Obhut des Landes.“ Ein kommunaler Erwerb wäre die schlechtere Lösung gewesen, so Jakobs – der Kauf durch das Land sei „der richtige Schritt für alle Kommunen“.
Ob das Land die Seen allerdings behalten will, ist bisher nicht entschieden. „Das muss noch zu Ende besprochen werden“, sagte Jens-Uwe Schade, Sprecher des brandenburgischen Infrastrukturministeriums unter Führung von Jörg Vogelsänger (SPD), am Donnerstag auf PNN-Anfrage. Man befinde sich mit Finanzminister Helmuth Markov (Linke) und dem Koalitionspartner Linke in Gesprächen über verschiedene Varianten. „Alle sichern aber die öffentliche Zugänglichkeit der Seen“, so Schade. Bevor das Land in zwei bis drei Wochen endgültige Verträge mit dem Bund schließe, solle auch die Entscheidung über den künftigen Verbleib der dann neuen landeseigenen Gewässer getroffen werden. Dabei geht es nicht nur um Vermögenswerte, sondern auch um die Verwaltung.
Unterdessen rechnet die SPD-Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein damit, dass sich die Frage eines Kaufs des Fahrländer Sees für Potsdam möglicherweise doch stellen wird. „Das Land könnte auf die Kommunen zugehen“, sagte Wicklein am Donnerstag. Sie verwies auch darauf, dass das Land offenbar einen wesentlich günstigeren Preis in den Verhandlungen mit der BVVG erzielt habe, als es einzelnen Kommunen möglich gewesen wäre. Für einen Verbleib der Seen in Landeshand haben sich jüngst die CDU-Landtagsfraktion und die Grünen-Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm ausgesprochen. Sabine Schicketanz
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