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Landeshauptstadt: Jakobs soll Attikafiguren zurückholen Stadtparlament will Skulpturen für die Mitte

Um acht Figuren nackter antiker Helden und Götter soll sich nun Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) kümmern. Am Mittwochabend beauftragte ihn das Stadtparlament, mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) und dem Berliner Senat zu verhandeln, um die sogenannten Attikafiguren, die derzeit auf dem Hauptgebäude der Humboldt-Universität stehen, nach Potsdam zurückzuholen.

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Um acht Figuren nackter antiker Helden und Götter soll sich nun Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) kümmern. Am Mittwochabend beauftragte ihn das Stadtparlament, mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) und dem Berliner Senat zu verhandeln, um die sogenannten Attikafiguren, die derzeit auf dem Hauptgebäude der Humboldt-Universität stehen, nach Potsdam zurückzuholen. Dann sollen sie an ihrem ursprünglichen Platz auf dem Landtagsschloss aufgestellt werden. Damit folgte das Stadtparlament einem Antrag von CDU und SPD. „Wir wünschen dem Oberbürgermeister viel Glück bei diesen Gesprächen“, sagte der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Peter Schüler (Grüne).

Denn ob Jakobs Bemühungen zum Erfolg führen, ist fraglich. Zwar wird seit Jahren insbesondere durch den Verein Potsdamer Stadtschloss darum gerungen, die Figuren nach Potsdam zurückzubringen. Doch der Eigentümer sieht das anders: Die SPSG ist der Auffassung, dass Skulpturen, „die nach 1945 eine sinnvolle Verwendung oder Aufstellung gefunden haben“, nicht an ihren früheren Standort zurückgeführt werden. So sieht es auch das zuständige Berliner Landesdenkmalamt. Der jetzige Standort bilde bereits selbst eine wichtige historische Schicht ab. Das Hauptgebäude der Universität Unter den Linden steht samt Figuren seit 1975 unter Denkmalschutz.

Geschaffen wurden die an die Antike angelehnten, überlebensgroßen Skulpturen Mitte des 18. Jahrhunderts. Auf dem historischen Stadtschloss standen insgesamt 76 Skulpturen rund 200 Jahre lang, bis sie fast alle bei einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg beziehungsweise bei der Sprengung des Schlosses 1959/60 zerstört wurden. Wenige gerettete Exemplare gingen sechs Jahre nach der Sprengung als Leihgabe nach Berlin. mar

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