Landeshauptstadt: Jann Jakobs hielt Bürgerpredigt in Friedenskirche
Die Ökumenische Friedensdekade endete gestern Abend – am Bußtag – in der Friedenskirche mit einem eindrucksvollen Gottesdienst. Schon die liturgische Feier mit Stadtkirchenpfarrer Markus Schütte, Pfarrerin Monique Tinney, Propst Klaus Günter Müller sowie Mitgliedern der Evangelischen Studentengemeinde machte deutlich, dass das Thema der Friedensdekade „.
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Die Ökumenische Friedensdekade endete gestern Abend – am Bußtag – in der Friedenskirche mit einem eindrucksvollen Gottesdienst. Schon die liturgische Feier mit Stadtkirchenpfarrer Markus Schütte, Pfarrerin Monique Tinney, Propst Klaus Günter Müller sowie Mitgliedern der Evangelischen Studentengemeinde machte deutlich, dass das Thema der Friedensdekade „... und raus bist du“, in dem es um Ausgrenzung von Menschen geht, auch in diesem Gottesdienst zum Nachdenken und Handeln anregen soll.
Oberbürgermeister Jann Jakobs wurde eingeladen, die Bürgerpredigt zu halten. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens werden schon seit Jahren gebeten, zum Schluss der Friedensdekade die Predigt zu halten. Jakobs wählte für seine Rede Worte des Apostels Paulus, die er an die frühe christliche Gemeinde in Galatien richtete. In ihnen sprach er von Ausgrenzungen. „Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesu“, heißt es in einem Paulus-Brief. Der Apostel, so der Oberbürgermeister, entwirft einen bahnbrechenden Gedanken: Vor Gott gibt es hinsichtlich der Volkszugehörigkeit, der sozialen Stellung und des Geschlechts keine Schranken zwischen Menschen. „Wir müssen jedoch zugeben, dass wir von der vollständigen sozialen und kulturellen Realisierung der von Paulus entfalteten Vorstellungen entfernt sind“, so Jakobs. Er hob hervor, dass unsere Gesellschaft die Aufgabe hat, dafür Sorge zu tragen, alle ihre Mitglieder einzubinden, damit alle „drin“ sind. Der OB sprach sich beispielsweise dagegen aus, dass Kinder, die hier aufgewachsen und zur Schule gehen, in ein Land abgeschoben werden, zu dem sie keine gewachsene Beziehung haben, dessen Sprache sie nicht beherrschen. „Tagtäglich sollten wir uns bemühen, in Potsdam ein offenes und tolerantes Klima zu schaffen, damit wir Heimat für alle innovativen und kreativen Menschen aus aller Welt sind.“ Klaus Büstrin
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