Landeshauptstadt: Jauch-Rede: Scharfenberg kontert Kritik
Günther Jauch hat am Dienstagabend in seiner Dankesrede für den Preis der Werner-Bonhoff-Stiftung, den er für seinen Einsatz gegen die Willkür der Potsdamer Baubehörde erhielt, Kritik an Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg geübt. Dieser hatte vor rund einem Jahr in Anspielung auf überzogene Auflagen der Denkmalbehörde gegenüber Jauch gesagt, wer „mehr Potenzial“ habe, den könne die Denkmalpflege auch mehr fordern.
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Günther Jauch hat am Dienstagabend in seiner Dankesrede für den Preis der Werner-Bonhoff-Stiftung, den er für seinen Einsatz gegen die Willkür der Potsdamer Baubehörde erhielt, Kritik an Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg geübt. Dieser hatte vor rund einem Jahr in Anspielung auf überzogene Auflagen der Denkmalbehörde gegenüber Jauch gesagt, wer „mehr Potenzial“ habe, den könne die Denkmalpflege auch mehr fordern. „Frei nach dem Motto: Den Geldsack können wir ruhig zwiebeln, der hat“s ja“, kommentierte Jauch am Dienstag. Dies sei in Potsdam „ein nicht ganz unpopulärer Gedanke“, so der TV-Journalist.
Scharfenberg wies Jauchs Kritik gestern zurück. Ihm sei es darum gegangen, jene von Forderungen der Denkmalpflege auszunehmen, die durch Auflagen beispielsweise bei der Sanierung ihres Eigenheims „in der Existenz bedroht“ würden. Er könne sich den Unmut Jauchs kaum erklären: „Wir, die Linke, sind doch seine besten Verbündeten im Bürokratieabbau.“ Die Linke habe Konsequenzen aus dem Battis-Bericht gefordert, der Jauchs Vorwürfe bestätigte, so Scharfenberg. Die 100 000 Euro Preisgeld, die Jauch für soziale Zwecke in Potsdam spendet, hätten nach Meinung Scharfenbergs „auf viele aufgeteilt werden müssen“. Denn es hätten sich vor Jauch viele Bauherren „auch öffentlich“ über die Behörde beschwert. „Jauch hat nur die Reizschwelle des Oberbürgermeisters erreicht.“ Jauch hatte eine solche Argumentation in seiner Rede zurückgewiesen: Er sei vielleicht eher gehört worden, weil er prominent sei, aber die Behördenwillkür habe ihn genauso getroffen wie andere.
Scharfenberg bot Jauch gestern ein Gespräch an: Am 1. Mai könne man über „Soziale Gerechtigkeit in Potsdam“ debattieren. „Dazu bin ich gern bereit – wir sind schließlich beide Potsdamer.“ SCH
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