Landeshauptstadt: Jeden Monat GRUENDonnerstag
Diskussionsreihe im Haus der Natur
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Diskussionsreihe im Haus der Natur Jeden Monat einmal GRUENDonnerstag ist künftig im Potsdamer Haus der Natur. So nennen die dort vertretenen Naturschutzverbände eine neue Diskussionsreihe. Sie wurde jetzt mit einem Abend der Grünen Liga zum Thema Klimawandel eröffnet. Er hat auch für Potsdam und Brandenburg bereits begonnen, stellte dazu Dr. Manfred Stock vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) fest. Auch wenn die Landeshauptstadt und ihre Umgebung ein günstiges Lokalklima besitzen, werden Sommer wie der zurückliegende mit langen Dürreperioden, unterbrochen durch Starkregen und Sturm, in 50 Jahren nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sein. Dagegen wird Dauerregen, der durch Sickerwasser den Grundwasserspiegel hebt, immer seltener. Durchschnittstemperatur und Sonnenscheindauer steigen, Bewölkung und Niederschläge gehen zurück. Waldbrände werden bis zu 25 Prozent häufiger. Die nächste Oderflut kommt unausweichlich. Stock malte seinem „grünen Publikum“ jedoch kein Horrorgemälde. In einer Brandenburg-Studie hat das PIK die Folgen des Klimawandels prognostiziert, man könne aber auch etwas dagegen tun. In der trockenen Streusandbüchse müsse vor allem das Wasser im Lande gehalten werden. Bewässerung, nicht Entwässerung sei angesagt. Statt neue Flächen für Bauvorhaben in Anspruch zu nehmen und zu versiegeln, sollten die nach der Wende entstandenen Industriebrachen dafür genutzt werden. Die Landwirtschaft müsse ihr Anbauprogramm umstellen. Weizen werde in einem halben Jahrhundert ohnehin nicht mehr gedeihen, dafür Mais und Gerste. Auch eine Wiedereinführung des Weinbaus sei wahrscheinlich. Der Klimawandel vollziehe sich langsam, es sei aber zu befürchten, dass Politik und Bürokratie noch langsamer darauf reagierten, so Stock. Damit gab der Klimaforscher einen guten Anstoß für die Zuhörerdiskussion, in der der Landeschef der Grünen Liga, Norbert Wilke, u.a. einen Stopp für Meliorationen und eine stärkere Einflussnahme auf die rivalisierenden Boden- und Abwasserverbände forderte, die nur dem kurzfristigen wirtschaftlichen Erfolg nachjagten. Für die Gespräche hatte das Haus der Natur erstmals eine kleine Bar geöffnet. Eine ähnliche Begleitung ist auch für die folgenden Beiträge der Reihe vorgesehen, die stets am letzten Donnerstag im Monat stattfinden – am 27. November zum Thema „Architektur und Umwelt“. E.Hoh.
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