Landeshauptstadt: Jeder siebte ist im Sportverein
Förderbericht: Potsdam ist Schlusslicht bei der Pro-Kopf-Sportförderung
Stand:
Die Frauenquote in Potsdamer Sportvereinen ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. 465 Anmeldungen von Frauen über 18 Jahren haben die 146 Potsdamer Sportvereine verzeichnet. Insgesamt sind 15 Prozent der Potsdamer in einem Sportverein organisiert, eine geringe Quote im Vergleich zu Cottbus (19,2 Prozent) und Frankfurt (Oder) mit 18,2 Prozent.
Sportdezernentin Gabriele Fischer erklärte gestern bei der Vorstellung des Sportförderberichts für 2007, es gebe viele Angebote in der Stadt, die den Eintritt in einen Verein nicht nötig machten. Torsten Gessner, Bereichsleiter Sport in der Verwaltung und ehemaliger Leistungssportler, sieht einen historischen Zusammenhang in der Entwicklung des Breitensports in der Landeshauptstadt. Das einst geschlossene Leistungszentrum des Armeesportklubs mit Sportlern aus der gesamten DDR ist danach in die Hand der Bundeswehr übergegangen und ein geschlossenes System geblieben. Dadurch hätten sich erst spät die förderativen Strukturen wie in anderen Städten des Landes durchgesetzt. Beide betonten, dass Potsdam jedoch aufhole.
In der Pro-Kopf-Statistik der Förderung je Vereinsmitglied liegt die selbsternannte Sportstadt im Wettbewerb der kreisfreien Städten Brandenburgs allerdings auf dem letzten Platz. 7,58 Euro hat Potsdam im vergangenen Jahr pro Vereinsmitglied – insgesamt sind es 22 500 – an Fördermitteln ausgereicht. Zum Vergleich: Die Stadt Brandenburg zahlt 17 Euro je Mitglied, Frankfurt (Oder) 14,63 Euro und Cottbus 11,01 Euro.
Fischer zog insgesamt ein positives Fazit, vor allem weil sich der Zuschuss an den Übungsleiterkosten verdoppelt hat und die Investitionen in die Anlagen überproportional hoch waren. Mehr als 7,6 Millionen Euro sind in die Sanierung der Sportanlagen geflossen, darunter drei Millionen Euro über die Stadtwerke in die Schwimmhalle am Stern, eine Million Euro in die Sporthalle am Oberstufenzentrum II in der Waldstadt, 1,9 Millionen Euro in den Luftschiffhafen sowie 360 000 Euro für den Sportplatz am Stern. Das Geld stammt allerdings nicht allein aus dem Haushalt der Stadt, der Großteil kommt von Bund und Land sowie von den Stadtwerken. Von den Hauptstadtmitteln hat der SV Babelsberg 03 am meisten profitiert. Von den 237 600 Euro wurden 160 000 Euro für Umbau und Sanierung des Karl-Liebknecht-Stadions ausgegeben. Das Sportministerium hat weitere 150 000 Euro spendiert. Die nächst größeren Anteile aus den Hauptstadtmitteln wurden für den Schlössermarathon (40 000) sowie für die Judo-Bundesligamannschaft (10 000) ausgegeben. jab
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: