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Von Erhart Hohenstein: Jena hofft auf Befreiungsschlag
Eindeutiger Favorit im Achtelfinale des DFB-Pokals ist aber der 1. FFC Turbine Potsdam
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Für den Frauenfußball-Bundesligisten FF USV Jena ist die Pokalbegegnung mit dem 1. FFC Turbine Potsdam „ein ganz großer Hit“, sagt Trainer Torsten Zaunmüller. Er rechne am Sonntag mit etwa 500 Zuschauern, für Potsdam eine bescheidene, für die Zeiss-Stadt aber höchst respektable Zahl. „Mit der großen Turbine-Fangemeinde und der tollen Stimmung, die sie auf den Rängen verbreitet, können wir uns nicht vergleichen“, räumt Zaunmüller ein. Auf Spekulationen über den Sieger wollte er sich nicht einlassen. Zu deutlich sei die Favoritenstellung des Deutschen Meisters und Champions League-Gewinners.
Versprechen könne er jedoch, dass seine Elf mit hohem Engagement und Leidenschaft spielt. Selbstverständlich werde er die aus Potsdam nach Jena gewechselten Carolin Schiewe und Laura Brosius einsetzen, die den ehemaligen Mannschaftskameradinnen ihre Leistungsstärke demonstrieren wollen. Auch das aus Kirchmöser stammende Nachwuchstalent Saskia Lehnert sei nach mehrwöchiger Verletzungspause wieder ins Training eingestiegen.
Das neben den Potsdamerinnen zweite ostdeutsche Team in der Frauen-Bundesliga überraschte in der Vorsaison mit einigen starken Leistungen, zurzeit läuft es aber für die Thüringerinnen nicht gut. Von personellen und anderen Sorgen geplagt, nehmen sie nur den vorletzten Tabellenrang ein. Das Punktspiel gegen Turbine verloren sie vor wenigen Wochen auf eigenem Platz deutlich mit 0:5 (0:3). Ein Überraschungsschlag gegen den Meister könnte die Wende bedeuten, denn im Pokal hatte die Elf bisher ihre größten Erfolge. Im Vorjahr stieß sie sogar ins Endspiel vor, was Turbine nicht gelang.
„Die größere Spielstärke liegt klar auf unserer Seite“, macht Turbine-Trainer Bernd Schröder keinen Hehl aus der Favoritenstellung seiner Elf. Das Wort von den angeblich „anderen Gesetzen“ eines Pokalspiels wolle er nicht strapazieren. „Wir müssen aber hellwach in die Begegnung gehen, denn so ohne Weiteres preisgeben werden die Jenaerinnen den Erfolg nicht. Wer wie sie einmal die Atmosphäre eines großen Pokalfinales miterleben durfte, der will da wieder hin.“ Im letzten Punktspiel beim FCR Duisburg hätten die Thüringerinnen eine solide Leistung gezeigt und lange Zeit ein 0:0 gehalten.
Schröder hofft, mit der gleichen Elf auflaufen zu können, die am Vorsonntag beim klaren 6:1 gegen Bayer Leverkusen eine deutliche spielerische Steigerung nachwies. Noch seien alle Spielerinnen an Bord – aber selbst wenn Erkältung oder Verletzung zu dem einen oder anderen Ausfall führen sollte, könne die Mannschaft das verkraften. Günstig sei, dass die Reisestrapazen in das nur 230 km entfernte Jena nicht so groß seien. Für Fans startet ab Berlin (9 Uhr), Potsdam (9.30 Uhr) und Michendorf (9.45 Uhr) wieder ein Bus.
Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr im Unversitätssportzentrum Jena.
Erhart Hohenstein
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