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Sport: „Jetzt ist gerade der richtige Zeitpunkt“

Füchse-Berlin-Geschäftsführer Bob Hanning zur Kooperation mit und zum Spiel bei dem VfL Potsdam

Stand:

Herr Hanning, was versprechen Sie sich von der gemeinsamen Saisoneröffnung der Füchse Berlin, deren Geschäftsführer Sie sind, und des VfL am Dienstagabend in Potsdam?

Es ist für beide Seiten ein gutes Vorbereitungsspiel, das die Möglichkeit bietet, noch mal ein paar Dinge zu probieren.

Rein vom Sportlichen her kann einem Handball-Erstligisten ein Spiel gegen einen Drittligisten doch nicht viel bringen.

Doch. Man kann immer wieder Kleinigkeiten probieren, die man dann gegen höherklassige Mannschaften verfeinern kann.

Neben dem Spiel ist auch die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages zwischen dem VfL Potsdam und den Füchsen geplant. Inwiefern kann die für Ihren Klub nützlich sein?

Es geht jetzt vor allem darum, ein Zeichen zu setzen, dass man sich in Berlin über Spitzenhandball in Brandenburg freut und dass man auch in einer schwierigen Zeit für den Kooperationspartner an dessen Seite steht. Wir haben ja schon seit Jahren diese Kooperation geplant. Versprochen haben wir uns davon vor allem, mit Hilfe des VfL – wenn er in der Zweiten Liga geblieben wäre – unseren jungen Spielern in der Region die Möglichkeit zum Einsatz in verschiedenen Spielklassen geben zu können, zumal der VfL und wir viele Gemeinsamkeiten haben. Jetzt ist die Situation durch Potsdams Abstieg im vergangenen Jahr anders. Nichtsdestotrotz haben wir weiter Interesse, mit einem Brandenburger Verein wie dem VfL zusammenzuarbeiten.

Haben Sie keine Sorgen, sich mit einem insolventen Verein zu verbünden?

Solche Dinge können passieren und ich halte nichts davon, mit dem Finger darauf zu zeigen, sondern mehr davon, gerade dann zu helfen. Daher ist das jetzt gerade der richtige Zeitpunkt, um den Kooperationsvertrag zu unterschreiben.

Den VfL drücken dem Vernehmen nach 200 000 bis 300 000 Euro Schulden. Hätte Ihr Klub diese finanzielle Last nicht aus Ihrer Kasse ein bisschen mindern können?

Nein, das ist nicht unsere Aufgabe. Wir kommen jetzt gern zu diesem Benefizspiel am Dienstag, aber das Geld der Berufsgenossenschaft zu geben hätte die Situation des VfL ja auch nicht verbessert.

Welche Rolle spielt Alexander Haase, der vier Jahre als Co-Trainer der Füchse quasi Seite an Seite mit Ihnen arbeitete und jetzt nach Potsdam zurückkehrte, beim Zustandekommen des Kooperationsvertrags?

Gar keine, einen guten Draht zwischen den Vereinen gab es ja schon vorher. Alex konnte sich bei uns weiterentwickeln und kann sein gewonnenen Wissen jetzt beim VfL anwenden.

Werden die Füchse Berlin am Dienstag um 19.30 Uhr mit dem stärksten Aufgebot in der MBS-Arena antreten, also auch mit Kapitän Iker Romero Fernandez und Nationaltorwart Silvio Heinevetter?

Wir kommen mit unserem kompletten Aufgebot und freuen uns auf das Spiel.

Es gab größere Veränderungen in Ihrem Kader – neun Spieler gingen, fünf kamen.

Wir mussten Veränderungen in größerem Stil im Kader vornehmen. Erfolg macht müde und es wurde nicht mehr mit der nötigen Fokussierung gearbeitet. Ob das Neue besser wird, das weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass wir mit der alten Mannschaft in diesem Jahr keinen Erfolg mehr gehabt hätten, weil die Bereitschaft, die Komfortzone zu verlassen, nicht mehr bei allen Spielern maximal gegeben war.

Wo soll es in dieser Saison mit den Füchsen hingehen?

Das Ziel muss die Mannschaft selbst festlegen, denn Zielen der Geschäftsleitung hinterherzulaufen hat nichts mit Eigenmotivation zu tun. Aber die Füchse spielen seit drei Jahren international – und das muss in Berlin auch der Anspruch sein.

Das Interview führte Michael Meyer.

Robert „Bob“ Hanning (45) ist der Geschäftsführer der Füchse Berlin, mit

denen er 2007 in die 1. Bundesliga aufstieg. Außerdem

trainiert Hanning die A-Jugend der Füchse.

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