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Landeshauptstadt: Joops Minerva bringt 4000 Euro

Erfolgreiche Kunstauktion: „Mitteschön“ verbuchte 18 785 Euro für Restaurierung der Originalskulptur

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Innenstadt – Der Restaurierung der Minerva-Figur vom Theaterflügel des Stadtschlosses steht nichts mehr im Wege. Eine Kunstauktion am Samstagabend im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte erbrachte den größten Teil der Restaurierungskosten. Durch die Versteigerung von 18 Kunstwerken durch die Babelsberger Auktionatorin und TV-Moderatorin Ulla Kock am Brink konnte die Initiative „Mitteschön“ eine Summe von 18 785 Euro auf ihrem Spendenkonto verbuchen.

Den Anfang der Versteigerung im imposanten Gewölbesaal des Kutschpferdestalls bildete ein leuchtend blauer Scherenschnitt des Minerva-Kopfes, geschaffen von Sibylle Prinzessin von Preußen. Schnell steigerten sich die Gebote, bei 1000 Euro brandete Beifall auf und bei 1200 Euro knallte der Holzhammer von Ulla Kock am Brink „zum Dritten“ auf das Pult. Heinrich Brendel, Bankkaufmann bei der Berliner Sparkasse, kann sich nun über das Kunstwerk und seine gute Tat für das Stadtschloss freuen.

Beinahe hätte Brendel nicht nur den Anfang, sondern auch das Ende der Kunstaktion erfolgreich markiert, doch beim Gebot von 1200 Euro für die Kopie des Kopfes der Minerva, dem Schlussstein am Fortuna-Portal, ließ er Klaus-Dieter Licht den Vortritt. Der Chef der Investitionsbank des Landes Brandenburg hatte zuvor schon drei Kunstwerke ersteigert. „Das macht doch Spaß und ist für einen guten Zweck“, sagte er sichtlich zufrieden. Der 50 mal 80 Zentimeter große Abguss des Schlusssteins des Fortuna-Portals ist dabei etwas ganz Besonderes. Das Original des Minerva-Hauptes, 1959 vor der Sprengung des Fortuna-Portals geborgen, hat 1700/1701 der Franzosen Guillaume Hulot geschaffen. Das Baudenkmalpflege-Unternehmen Roland Schulze hat die Kopie angefertigt und für die Auktion gestiftet.

Höhepunkt des Abend war die Versteigerung einer Zeichnung von Modeschöpfer Wolfgang Joop, dessen 92-jährige Mutter Charlotte das Ereignis in der ersten Sitzreihe voller Anteilnahme verfolgte. Die in der Manier einer Modeskizze gefertigte Zeichnung des Designers erbrachte die sagenhafte Summe von 4000 Euro. Gertrud Schmack, Geschäftsführende Gesellschafterin des Hotels Bayrisches Haus, ließ sich nicht überbieten, sie wollte „den Joop“ unbedingt haben und am Ende bekam sie ihn auch. „Die Joop-Zeichnung wird selbstverständlich im Hotel ausgestellt“, sagte Schmack.

Den zweithöchsten Auktionswert erreichte ein Bild des 1954 geborenen Künstlers Nicolaus, bekannt durch seinen Zyklus „Preußischer Frühling“. Die farbenfrohe und ideenreiche Darstellung des Mythos über die Minerva, der römischen Göttin des Handwerks, der Künste und Wissenschaften, brachte 1800 Euro.

Ulla Kock am Brink leitete die Versteigerung souverän und mit Charme. „Ich habe so etwas zum ersten Mal gemacht“, bekannte sie. Erklärungen zu den angebotenen Objekten, sämtlich Spenden der Künstler oder Sponsoren, gaben die Galeristin Friederike Sehmsdorf und der Kunsthistoriker Hans-Joachim Kuke.

Den Initiatoren von der Bürgerinitiative „Mitteschön“ und vom Stadtschlossverein fiel am Ende ein Stein vom Herzen. Mit einer so großen Spendenbereitschaft hatten selbst die größten Optimisten nicht gerechnet Zu vorgerückter Stunde, gegen 21.30 Uhr, erschien Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU), die Schirmherrin der Veranstaltung, und gab dem Anliegen zum historischen Wiederaufbau des Stadtschlosses durch ihre Anwesenheit moralische Unterstützung.

Wie Kuke erläutert, werde die Original-Minervafigur, die im Jahre 1932 vom Stadtschloss-Theaterflügel ins Depot gebracht wurde, mit den gespendeten Geldern restauriert und im Museum ausgestellt. Ein Abguss des Originals soll dann auf dem Landtagsschloss seinen angestammten Platz finden.Günter Schenke

Günter Schenke

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