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Protest in Meppel. Der holländische Schauspieler Patrick Mathurin war dabei.

© AFP

Landeshauptstadt: Jubel und Protest bei Sinterklaas-Ankunft

Mit dem Sinterklaas kommt der Ärger: Rassismus-Streit um die schwarzen Pieten spaltet die Niederlande

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Amsterdam - Begleitet von seinen umstrittenen schwarzen Helfern ist der niederländische Nikolaus am vergangenen Samstag zu seiner traditionellen vorweihnachtlichen Reise durch das Nordsee-Königreich empfangen worden. Zahlreiche Kinder und deren Eltern bejubelten den weißbärtigen Sinterklaas und die „Zwarten Pieten“ in der Stadt Meppel im Osten des Landes.

Am Rande des ansonsten friedlich verlaufenen Volksfests protestierten Demonstranten dagegen, dass die Nikolaus-Helfer mit – zumeist aufgemalter schwarzer Hautfarbe – erschienen. Sie riefen „Zwarte Piet, oprotten (haut ab)!“ oder „No more blackface“.  Kritiker sehen in den schwarzen Pieten ein Symbol der Sklavenzeit sowie der Diskriminierung von Menschen mit dunkler Hautfarbe. Der Anti-Rassismus-Ausschuss des UN-Menschenrechtsrates hatte den Niederlanden daher eine Änderung der „Sinterklaas“-Umzüge empfohlen. 

Der Sinterklaas kommt traditionell Mitte November mit seinem Dampfschiff aus Spanien in den Niederlanden an. An Bord sind die Geschenke für die große Bescherung am 5. Dezember, die er mit Hilfe der Pieten an Kinder im ganzen Land verteilt.  Schon seit Jahren wütet um den Sinterklaas ein heftiger Rassismus-Streit. Grund sind die schwarzen Pieten. Für viele sind sie rassistische Karikaturen. Doch vor allem in den ländlichen Gebieten will man die Tradition verteidigen. Wenn der Nikolaus durch das Land zieht, wird er in den meisten Kleinstädten und Dörfern von rabenschwarzen Pieten begleitet – wie eh und je.

Der Streit hatte auch Potsdam erreicht. Wegen der Rassismus-Vorwürfe wird in diesem Jahr erstmals das „Sinterklaasfest“ in Potsdam ohne Sinterklaas stattfinden. Bisher gehörten der Nikolaus und „Zwarte Piet“ auch zum niederländischen Adventsfest im Holländischen Viertel der Stadt dazu. dpa

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