Sport: Jubiläums-Treffen
10. Meisterschaftsspiel zwischen Babelsberg und Neustrelitz
Stand:
10. Meisterschaftsspiel zwischen Babelsberg und Neustrelitz Von Peter Rosenzweig Es ist das zehnte Mal, dass am Sonnabend (14 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion) Babelsberger und Neustrelitzer Fußballer in Meisterschaftsspielen aufeinander treffen; zwischen 1964 und 1979 achtmal in der DDR-Liga, in der laufenden Spielzeit in der NOFV-Oberliga. Das Hinspiel wurde von Nulldrei in Neustrelitz durch Tore von Enrico Röver (2) und Patrick Moritz mit 3:1 gewonnen. Wenig Spektakuläres gab es in den bisherigen Partien, von denen Babelsberg fünf und Neustrelitz zwei gewann; zwei endeten unentschieden. Die erste Begegnung hatte es am 9. August 1964 gegeben, die überraschend der SC Potsdam, Vorläufer von Motor Babelsberg, im „Karli“ mit 0:2 verlor. Bemerkenswert, dass die Filmstädter auswärts besser abschnitten (vier Siege/null Unentschieden/eine Niederlage) als zu Hause (1/2/1). Die besten Babelsberger Schützen (Gesamttorverhältnis 14:10) waren bisher Enrico Röver (mit den beiden Hinspieltreffern), Dankmar Edeling und Klaus Häberer (je 2). Noch nie endeten Vergleiche zwischen beiden Mannschaften höher als mit zwei Toren Unterschied. So „normal“ die Partien zwischen sonnabendlichen Kontrahenten meist verliefen, so denkwürdig gestaltete sich die Saison 1979/80. Die beiden Spiele gegeneinander konnte Motor Babelsberg mit 3:2 (in Neustrelitz) und 2:0 für sich entscheiden. Doch ein einschneidendes Ereignis hatte am Saisonbeginn gestande: Axel Brademann, jahrelang herausragender Torschütze, war für zwei Jahre zum 1. FC Union Berlin, der in der DDR-Liga spielte, gewechselt. Sein Weggang sollte katastrophale Auswirkungen haben. Die Folge war ein Jahrhundert-Negativrekord im Babelsberger Fußball der oberen Klassen. Motor Babelsberg spielte in den 22 Partien der DDR–Liga-Staffel B sechsmal 0:0 und schoss in sechs weiteren Begegnungen kein Tor. Insgesamt 21 Treffer in 22 Spielen ergaben einen Durchschnitt von unter 1– einmalig! Auch die folgenden Konstellation kam nur in jener Spielzeit vor: Motor Babelsberg lag im Verlauf der Serie nie auf einem Abstiegsplatz. Vor der 22. und letzten Runde stand die Mannschaft auf dem 9. Rang, der zum Klassenverbleib gereicht hätte. Die eigene Niederlage zum Abschluß mit 0:2 beim Bezirksrivalen Stahl Brandenburg fiel erwartungsgemäß aus. Nun durfte die auf dem ersten Abstiegsplatz liegende Elf der BSG KWO Berlin nur nicht mit vier Toren Unterschied gegen Stahl Eisenhüttenstadt gewinnen, was aber für ausgeschlossen gehalten wurde. Großes Entsetzen in Babelsberg, als die Kunde vom 4:0 Sieg der KWO-Mannschaft eintraf – nach 0:0- Halbzeitstand! KWO blieb mit einem Tor Vorsprung bei Punktgleiheit in der DDR-Liga. Verständlich, dass in Babelsberg in den nächsten Wochen heftig diskutiert wurde. Der Gegner vom Sonnabend aber, TSG Neustrelitz, landete abgeschlagen auf dem letzten Platz; als dritter Absteiger.
Peter Rosenzweig
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: