Potsdam: Jüdische Gemeinden wollen fusionieren
Nach Jahren des Streites gehen die Jüdische Gemeinde Stadt Potsdam und die Synagogengemeinde einen großen Schritt aufeinander zu: Beide Gemeinden werden „intensiv zusammenarbeiten“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Demnach haben die Mitgliedervollversammlungen die Gründung eines „Israelitischen Kulturgemeindebundes Potsdam e.
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Nach Jahren des Streites gehen die Jüdische Gemeinde Stadt Potsdam und die Synagogengemeinde einen großen Schritt aufeinander zu: Beide Gemeinden werden „intensiv zusammenarbeiten“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Demnach haben die Mitgliedervollversammlungen die Gründung eines „Israelitischen Kulturgemeindebundes Potsdam e.V.“ beschlossen. Die Aufgaben sollen die Weiterentwicklung des Synagogenprojektes, der Betrieb des Synagogen- und Gemeindezentrums und die Vorbereitung der Fusion der Gemeinden sein.
„Mit sofortiger Wirkung“ sollen außerdem sowohl die religiöse Arbeit als auch verschiedene weitere Aktivitäten gemeinsam stattfinden. Die Gebete werden demnach im Synagogenraum in der Werner-Seelenbinder-Straße 4 unter der gemeinsamen Leitung der beiden Rabbiner Nachum Presman und Naftoly Surovtsev gestaltet. Dort sollen auch die Aktivitäten der Sonntagschule, des Jugendclubs und des Thora-Kollel gemeinsam gestaltet werden, wie die Gemeinden mitteilten. Das Gemeindebüro der Synagogengemeinde bleibe aus Platzgründen in der Hans-Thoma-Straße 3. Der neue Bund soll am 1. Juli in einem gemeinsamen Gottesdienst in der Werner-Seelenbinder-Straße 4 gefeiert werden.
Der innerjüdische Streit hatte sich ursprünglich 2009 am Entwurf für die neue Potsdamer Synagoge entzündet. Potsdamer, die den in einem Wettbewerb gekürten Siegerentwurf von Architekt Jost Haberland ablehnten, gründeten damals die Synagogengemeinde. Da sich die Gemeinden in der Synagogenfrage nicht einigen konnten, verhängte das Land als Bauherr 2011 einen Baustopp.
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