Landeshauptstadt: Jugend-Ziele präsentiert
Runder Tisch stellt Forderungen zur Diskussion
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Legale Graffiti-Wände zum Sprayen, ein Kulturfahrplan für Jugendliche und eine bessere personelle Besetzung bei Einrichtungen der Jugendkultur und Jugendsozialarbeit sind die ersten konkreten Forderungen, die der Runde Tisch der Initiative Alternative Jugendkultur in Potsdam (Ajkp) gestern formuliert hat. Der offene Arbeitskreis, der auf Initiative von engagierten Jugendlichen zustande kam, stellt ferner die Forderung, die zugesagten Alternativstandorte für den geschlossenen innerstädtischen Jugendclub S 13 und das Veranstaltungshaus Spartacus umzusetzen sowie mehr Bandprobenräume als bisher in der Stadt zu öffnen. Auch der Bestand des „Archivs“ wird gefordert.
Die formulierten Ziele sollen nun im Internet präsentiert und in den nächsten Wochen diskutiert werden, ehe sie der Stadtverwaltung übergeben werden, sagte Patrick Hinz, der mit Benjamin Bauer die Ajkp-Initiative angeschoben hat. Stadtjugendring-Chef Dirk Harder regte zusätzlich an, Treffmöglichkeiten für Jugendliche in jedem Regionalraum – ähnlich den bereits geschaffenen Bürgerhäusern – zu fordern. Außerdem sollen die gesetzlich limitierten Ausnahmegenehmigungen bei abendlichen Open-Air- Feiern nicht allein für Groß- oder Traditionsveranstaltungen wie Stadtwerkefest und Erlebnisnacht reserviert bleiben sondern in größerer Zahl auch für kleinere Feste ermöglicht werden. Ein weiteres Ziel ist, einen Beirat für jugendkulturelle Projekte zu bilden, in dem Jugendliche, Institutionsvertreter und Stadtverwaltung gemeinsam über die Förderung von alternativen Projekten abstimmen.
„Es muss klar sein, dass es hier um Jugendkultur abseits der großen Häuser Lindenpark und Waschhaus geht“, betonte Harder. Katja Dietrich-Kröck vom Waschhaus e.V. sagte: „Deshalb muss auch deutlich werden, dass es Vorschläge dieser Arbeitsgruppe sind.“ Man könne nicht die Forderungen aller Potsdamer Jugendlichen abbilden. Dietrich-Kröck schlug vor, neben den konkreten Zielen in einem zweiten Schritt längerfristige Leitlinien für eine vielfältige Jugendkultur zu erarbeiten. Ein erster Schritt dafür sei die Schaffung des Beirats, ein zweiter müsse sein, das Stellen von Förderanträgen zu vereinfachen oder einen konkreten Ansprechpartner für Jugendkultur in der Verwaltung einzusetzen. Kay Grimmer
www.ajkp.de
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