Landeshauptstadt: Jugendamt soll sich um „Sonnenblume“ kümmern
Kita-Eltern werfen der Diakonie „rechtswidriges Verhalten“ und der Behörde Untätigkeit vor
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Kirchsteigfeld - Mit einer an Oberbürgermeister Jann Jakobs gerichteten Fachaufsichtsbeschwerde gegen das Jugendamt gehen die Auseinandersetzungen um die Kita „Sonnenblume“ im Kirchsteigfeld in eine neue Runde. Eltern kritisieren damit die Behörde, die „das rechtswidrige Verhalten“ des Diakonischen Werkes dulden würde.
Vorgeworfen wird dem Betreiber der Kita unter anderem eine fehlerhafte Berechnung des Elternbeitrags, zusätzliche Kosten zur gesetzlich festgeschriebenen Essensgeldpauschale und die einseitige Änderung der religionspädagogischen Ausrichtung der Kita und das damit verbundene fehlende Mitspracherecht von Eltern.
„Rufschädigung“ werde betrieben, außerdem einseitig berichtet, empörte sich daraufhin die stellvertretende Geschäftsführerin der Diakonie Potsdam, Iris Goldschmidt, am vergangenen Sonnabend zum zehnjährigen Bestehen der Kita „Sonnenblume“. Zu offenen Fragen, gerade im Fall „Jonas“, wollte Goldschmidt jedoch keine Stellung nehmen. Der Fall des dreijährigen Kindes brachte die Unstimmigkeiten zwischen der Diakonie und einem Teil der Elternschaft an die Öffentlichkeit. Jonas“ Mutter engagierte sich jahrelang als Vorsitzende der Elternvertreter in der Einrichtung. Nachdem sie fehlendes Mitspracherecht der Eltern kritisierte, hob die Diakonie den Betreuungsvertrag für Jonas einseitig auf. Am Sonnabend rechtfertigte Goldschmidt die Kündigung: „Einvernehmliche Lösungen mit Jonas“ Eltern konnten nie erreicht werden.“ Laut Goldschmidt gab es schon seit längerer Zeit Auseinandersetzungen mit der Mutter von Jonas. Die Eltern haben mittlerweile seit dem 1. September Hausverbot in der Kita. Auch Jonas darf die Einrichtung nicht mehr betreten, den Erzieherinnen wurde untersagt, das Kind zu betreuen. In der Ausweich-Kita habe Jonas nach Aussagen der Eltern erhebliche Schwierigkeiten, sich einzuleben und mehrmals versucht, wegzulaufen.
Auch zur Problematik des zusätzlichen Vespergeldes äußerte sich Goldschmidt nur vage: „Wir sind dabei, mit dem Jugendamt einen Kompromiss zu erzielen.“ Den Standpunkt der Diakonie wollte Goldschmidt nicht erläutern. Jugendamtsleiter Norbert Schweers sagte erst jüngst im Jugendhilfeausschuss, dass die zusätzlich erhobenen 5 bzw. 5,50 Euro für die Vesper der Kinder nicht mit dem Kita-Gesetz vereinbar seien. Goldschmidts Reaktion: „Ich war bei der Sitzung nicht dabei.“ Kay Grimmer
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