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Landeshauptstadt: Jugendliche sollen ihre Schulen mehr mitgestalten können Bericht zur Beteiligung von Jugendlichen an der Potsdamer Stadtentwicklung vorgestellt

Der Standort für den Basketballkorb, die Farbe der Wände, der Platz für Grünflächen – und auch die Gestaltung der Klassenräume: Wenn künftig in Potsdam wieder Schulen saniert werden, sollen die jungen Nutzer mit in die Planung einbezogen werden. Im Gegensatz zu Spielplätzen in Potsdam, bei deren Gestaltung schon jetzt Kinder regelmäßig mit angehört würden, sei diese Art der Beteiligung in Schulen noch „ausbaufähig“, sagte gestern Manuela Neels.

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Der Standort für den Basketballkorb, die Farbe der Wände, der Platz für Grünflächen – und auch die Gestaltung der Klassenräume: Wenn künftig in Potsdam wieder Schulen saniert werden, sollen die jungen Nutzer mit in die Planung einbezogen werden. Im Gegensatz zu Spielplätzen in Potsdam, bei deren Gestaltung schon jetzt Kinder regelmäßig mit angehört würden, sei diese Art der Beteiligung in Schulen noch „ausbaufähig“, sagte gestern Manuela Neels. Die Chefin des Potsdamer Kinder- und Jugendbüros des Stadtjugendrings in der Schulstraße stellte gestern gemeinsam mit Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger den vom Titel her sperrigen „Bericht zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen am Verwaltungshandeln der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Potsdam“ vor.

Das Fazit des Papiers: In einigen Bereichen – wie aktuell bei der künftigen Innengestaltung der Jugendabteilung in der Stadt- und Landesbibliothek, aber zuletzt auch beim Radwegekonzept – hören erwachsene Planer bereits in extra eingerichteten Arbeitskreisen auf die Meinung von Jugendlichen. Ebenso gibt es den Jugendkulturfonds, mit dem speziell Projekte von jungen Potsdamern gefördert werden. „Das ist zwar am Anfang mehr Aufwand für alle, aber das rechnet sich“, sagte Müller-Preinesberger. Denn wenn Jugendliche in Planungen für Jugendvorhaben in Potsdam einbezogen würden, hätten diese Projekte auch mehr „Legitimation“ und „Identifikation“ bei den künftigen Nutzern. „Sie sind schließlich Experten in eigener Sache“, so die Dezernentin. Zudem stärke frühe Teilnahme an Entwicklungen im Umfeld auch die Demokratiefähigkeit. Das Vorhaben, mehr Jugendliche in Planungen einzubeziehen, hätte nicht zuletzt die heftige Jugendkulturdebatte und die vielfache Ablehnung der Schiffbauergasse nach ihrer Sanierung bewirkt: „Wir haben gelernt, dass wir anders kommunizieren müssen.“

Doch nicht überall in der Stadtverwaltung ist diese Erkenntnis schon angekommen. Für das Papier hat das Kinder- und Jugendbüro an alle 86 Abteilungen in der Stadtverwaltung einen Fragebogen verschickt, wie sie es mit der Beteiligung von Jugendlichen halten. Von den nur 36 Bereichen, die überhaupt antworteten, teilten 23 Abteilungen mit, dass Einbeziehung von Jugendlichen keine Rolle spielt. Zu den Bereichen, die das anders handhaben, zählt das Jugendamt, aber auch die Feuerwehr und die städtische Musikschule. Allerdings sei eine Beteiligung in jedem Bereich – etwa bei Steuer- oder Gebührenentscheidungen – auch „nicht sinnvoll“, so Müller-Preinesberger. Mehr wünscht sie sich trotzdem: „Dafür werde ich werben.“

Um das Ziel von mehr Jugendbeteiligung zu erreichen, werden in dem Bericht mehrere Wege vorgeschlagen. So könnten die gewählten Potsdamer Stadtverordneten beschließen, dass alle Planungen für die Stadtentwicklung daraufhin untersucht werden, ob Kinder und Jugendliche mit angehört werden können. Auch könnte eine „Beteiligungspflicht“ eingeführt werden. Soweit will Beigeordnete Müller-Preinesberger aber noch nicht gehen: „Das allein reicht nicht, bei solchen Angelegenheiten muss die Verwaltung auch von sich aus mitmachen.“ Zum Beispiel beim Thema Schule. Henri Kramer

Im Internet:

www.kijubuero-potsdam.de

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