Landeshauptstadt: Junge Fahrer, alte Autos

Junge Fahrer und alte Autos: Diese durchaus alltägliche Kombination bereitet Dirk Benndorf Sorgen. Der Leiter der Potsdamer Dekra-Niederlassung hält sie für einen der Hauptgründe für die höheren Unfallzahlen unter den 18- bis 24-Jährigen. Obwohl Jugendliche nur zehn Prozent der Bevölkerung Brandenburgs ausmachten, gehört jede vierte Verkehrstote und jeder fünfte Verletzte im Straßenverkehr in diese Gruppe, erklärte Benndorf gestern vor Journalisten. Er warb deshalb für den kostenlosen „Safety-Check“ für Autos, den die Dekra noch bis 27. Juni 2009 für Jugendliche anbietet.

Schirmherr der bundesweiten Aktion, die es bereits seit mehreren Jahren gibt, ist Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). In Potsdam hat sich Oberbürgermeister Jann Jakobs für die Schirmherrschaft bereit erklärt. „Ich begrüße diese Sicherheitsmaßnahme außerordentlich“, sagte Jakobs gestern.

Bei der Untersuchung werden ohne Voranmeldung unter anderem das Fahrwerk, Räder, Reifen, Lenkung, Licht, Abgasanlage und Sicherheitsgurte geprüft. Das Ganze dauere etwa 20 Minuten und sei mit der 57 Euro teuren Hauptuntersuchung vergleichbar, so Benndorf. Die Prüfplakette bleibe in jedem Fall am Auto, betonte Benndorf.

Dass sich der Check lohnt, hätten die Ergebnisse des Vorjahres gezeigt. Damals hatten rund 150 Jugendliche ihr Auto vorgestellt. Die Pkw waren im Schnitt elf Jahre alt gewesen, erklärte Benndorf. Daran werde sich auch nach der Einführung der „Abwrackprämie“ nichts ändern, glaubt Benndorf. „An fast neun von zehn dieser Fahrzeuge mussten unsere Ingenieure Mängel feststellen.“ Betroffen seien auch sicherheitsrelevante Bauteile wie die Bremsanlage, das Fahrwerk oder die Reifen. jaha

Die Dekra-Niederlassung im Verkehrshof 11 hat Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr geöffnet, Freitag von 8 bis 16 Uhr und Samstag von 9 bis 11 Uhr. Am Samstag, dem 16. Mai, gibt es von 9 bis 14 Uhr einen Aktionstag zum „SafetyCheck“.