Landeshauptstadt: Justizzentrum: Nur ein paar Mängel
Jägervorstadt - Lob gab es gleich zur Eröffnung des Justizzentrums in der Jägerallee, die sich am heutigen Mittwoch zum fünften Mal jährt. Von einem herausragenden Projekt sprach der damalige Finanzminister Rainer Speer (SPD).
Stand:
Jägervorstadt - Lob gab es gleich zur Eröffnung des Justizzentrums in der Jägerallee, die sich am heutigen Mittwoch zum fünften Mal jährt. Von einem herausragenden Projekt sprach der damalige Finanzminister Rainer Speer (SPD). Herausragend waren jedenfalls die Kosten. Insgesamt hat das Land Brandenburg in den Um- und Ausbau der ehemaligen Kaserne rund 49 Millionen Euro gesteckt. Im Jahr 2004 hatte die Sanierung begonnen. Am 9. Oktober 2008 wurde offiziell der Schlüssel übergeben.
Bereits im Mai zuvor war das Landesverfassungsgericht eingezogen, später folgten das Landgericht sowie die Staatsanwaltschaft. Auch das Potsdamer Amtsgericht ist mit seinen Strafrechtsdezernaten, dem Insolvenzgericht und dem Handelsregister im Justizzentrum präsent. „Die kurzen Wege sind ein großer Gewinn“, so Landgerichtssprecher Frank Tiemann. Zuvor war sogar das Landgericht über mehrere Gebäude in der Stadt verteilt. Und die Staatsanwaltschaft saß in – im Sommer extrem aufgeheizten – Bürocontainern in der Heinrich-Mann-Allee: Zu jeder Gerichtsverhandlung mussten die Beamten quer durch die Stadt fahren. Zudem sei die Sicherheit der Ermittlungsbehörde in den leicht gebauten Containern stets gefährdet gewesen, erinnern sich Mitarbeiter noch heute.
Ein paar Mängel jedoch hat der Komplex: In einigen Sälen wird es im Sommer sehr heiß, im Zuschauerbereich gibt es kaum Steckdosen für Laptops, die Akustik ist schlecht und einige Büros sind im tageslichtarmen Keller untergebracht. Der eigene kleine Parkplatz ist meist von den Mitarbeitern belegt. Und das Parkhaus in der Hegelallee ist vielen Besuchern anscheinend zu weit entfernt. „Besucher können über das Gelände der Stadtverwaltung zum Justizzentrum gehen“, sagt Stadtsprecher Jan Brunzlow. Die Abkürzung sei 60 Meter lang, barrierefrei und spare einige Minuten. Ob die Falschparker in den Nebenstraßen Besucher des Justizzentrums seien, lasse sich nicht nachvollziehen, so Brunzlow.
Veränderungen könnte es am Eingang des Justizzentrums geben: Nach tödlichen Gewaltakten in Landshut und Dresden im Jahr 2009 wurde das Sicherheitskonzept für Gerichte und Staatsanwaltschaften in Brandenburg überarbeitet, hieß es aus dem Justizministerium. Ein Gespräch zur Planung einer Sicherheitsschleuse habe es im Juli gegeben. mar
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: