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Geld für die Potsdamer Schlösserstiftung: Kabinett berät über Masterplan II

Das Land Brandenburg zahlt 131 Millionen an die Schlösserstiftung. Entsprechende Pläne will Kulturministerin Martina Münch (SPD) am Dienstag im rot-roten Landeskabinett vorstellen.

Von Peer Straube

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Das Land Brandenburg stellt die letzten Weichen für den zweiten, 400 Millionen Euro schweren Masterplan zur Rettung des von Verfall bedrohten preußischen Weltkulturerbes. Am morgigen Dienstag werde Kulturministerin Martina Münch (SPD) das gemeinsam mit dem Bund und dem Land Berlin getroffene Abkommen im rot-roten Kabinett vorstellen, teilten das Kultur- und das Finanzministerium am Sonntag mit. Eine Zustimmung gilt allerdings nur als Formsache.

Bereits vor zwei Jahren hatten sich der Bund, Brandenburg und Berlin als Träger der Schlösserstiftung auf die zusätzliche Finanzspritze geeinigt. Das Geld soll verwendet werden, um den enormen Sanierungsstau an den preußischen Schlössern und Gartenanlagen zu beheben. Der vor zehn Jahren aufgelegte Masterplan, der ein Volumen von 155 Millionen Euro hatte, läuft Ende dieses Jahres aus. Der zweite soll nahtlos anschließen. Wie berichtet soll das Geld in mehreren Tranchen gestreckt über die Jahre 2018 bis 2030 ausgezahlt werden.

200 Millionen Euro kommen vom Bund

Von den 400 Millionen Euro will der Bund die Hälfte übernehmen, Brandenburg beteiligt sich mit 131 Millionen und Berlin mit 69 Millionen Euro. Die entsprechende Vereinbarung wollen die Beteiligten, wie am Wochenende berichtet, noch vor der Bundestagswahl bei einem feierlichen Akt im Berliner Schloss Charlottenburg unterzeichnen.

Münch erklärte, mit dem zweiten Masterplan komme man einen „wichtigen Schritt“ bei der Sicherung der preußischen Schlösser und Gärten voran. Die Bewahrung dieses „herausragenden kulturellen Erbes“, das Geschichte eindrucksvoll vermittle und jährlich 1,5 Millionen Besucher anlocke, sei ein wichtiges Ziel des Landes. Mit dem finanziellen Engagement zeige Brandenburg, dass es sich seiner Verantwortung für das kulturelle Erbe, dessen Pflege und Erhalt bewusst sei, sagte Finanzminister Christian Görke (Linke). Nachdem das Land zum ersten Masterplan bereits 53 Millionen Euro beigesteuert habe, stelle das zweite Finanzpaket nun sicher, dass die bereits getätigten Investitionen sinnvoll ergänzt und fortgeführt würden.

Wie berichtet kann die Stiftung mit dem neuen Millionenpaket nun fast alle Sanierungsfälle in Angriff nehmen. In einem ersten Schritt sollen bis 2022 die größten Sorgenkinder abgearbeitet werden, darunter die Römischen Bäder im Park Sanssouci und das Schloss auf der Pfaueninsel. Zudem gehen die Sanierungsarbeiten an den großen Häusern wie dem Neuen Palais, dem Orangerieschloss und dem Schloss Charlottenburg weiter. Höchste Priorität genießt auch der Bau eines neuen Besucherzentrums neben der Historischen Mühle im Park Sanssouci. Das Projekt sollte eigentlich längst verwirklicht sein, hatte jedoch aus Geldmangel immer wieder verschoben werden müssen. Bereits 2011 hatte die Schlösserstiftung einen Architekturwettbewerb durchgeführt, den Landtagsarchitekt Peter Kulka gewonnen hatte. Sein Entwurf lehnt sich an das im Krieg zerstörte Schweizerhaus an. pee

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