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Mitarbeiter der Stadtentsorgung: Viel kritisiert, hat auch der Potsdamer Winterdienst seinen Preis. Wie hoch dieser wird, ist unklar  jeder Schneetag macht ihn teurer.

© A. Klaer

Von Henri Kramer: Kälte kostet Geld

Stadt rechnet mit höherem Aufwand wegen des Winters / Drei Unfälle mit Schneepflügen an einem Tag

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Wegen spiegelglatter Fahrbahnen gab es gestern im Berufsverkehr nicht nur in der Zeppelinstraße lange Staus. Schnee und Eis halten die Landeshauptstadt weiter in Atem – doch noch wagt keiner der Verantwortlichen in Potsdam eine Prognose darüber, wie teuer der Winter für den kommunalen Haushalt werden könnte. Das haben mehrere Anfragen der PNN ergeben.

Ein Beispiel ist der viel kritisierte Winterdienst, der von der Stadtentsorgung (Step) verrichtet wird. Wie viele Mehrkosten bei den vermehrten Einsätzen der vergangenen Wochen entstanden sind, ließe sich noch nicht sagen, sagte gestern Stefan Klotz, Sprecher des kommunalen Unternehmens: „Das Wetter kann sich jederzeit ändern, wodurch wieder eine ähnliche Aktion wie am 13. Januar erforderlich werden könnte.“ An dem Tag hatten Mitarbeiter der Stadtwerke bei einem gemeinsamen Arbeitseinsatz die Schneemassen des Sturmtiefs „Daisy“ geräumt.

In jedem Fall aber muss das Unternehmen mit deutlich höheren Kosten rechnen. Beispielsweise hatte zuletzt Eisenhüttenstadt im Kreis Oder-Spree für seinen Winterdienst bereits rund 300 000 Euro mehr gemeldet als geplant.

Fest steht so nur, dass der gestrige Winterdienst nicht nur wegen mehrerer Zentimeter Neuschnee für die Step ein teurer wurde: Das kommunale Unternehmen musste zwei Unfälle verkraften. Laut Polizei kollidierten zwei Winterdienstfahrzeuge mit stets hochwertigen Autos. So stieß – laut Polizei „offenbar aus Unaufmerksamkeit“ – ein Schneepflug der Step in der Ziolkowskistraße im Wohngebiet am Stern gegen einen Mercedes Benz aus Ludwigsfelde. Bei dem Unfall gegen 10.45 Uhr entstanden rund 6000 Euro Sachschaden. Mehr Glück hatte ein anderer Step-Mitarbeiter, der mit seinem Schneepflug zur selben Zeit in Neu Fahrland einen geparkten BMW aus dem Landkreis Teltow-Fläming streifte. Der Sachschaden betrage rund 500 Euro, so die Polizei. „Zum Glück sind die beiden Fahrzeuge zumindest einsatzfähig“, so Klotz. Insgesamt ist die Step mit acht Streufahrzeugen im Einsatz. Unklar blieb, zu welcher Flotte ein Schneepflug gehörte, der an der Pirschheide mit einem BMW aus Frankfurt (Oder) kollidierte. Klotz sagte, der Fall sei bei der Step nicht bekannt. Laut Polizeiangaben entstanden hier 4000 Euro Schaden. Auch wer schuld an dem Unfall war, ist ungeklärt – die Beteiligten widersprachen sich, so die Polizei.

Vage bleibt auch die Verwaltung. Zumindest aber richtet sich die Stadtverwaltung auf erhebliche Kosten ein, um Frostschäden in Potsdam zu beseitigen. „Nach den extremen Temperaturen ist mit einem deutlich gestiegenen Aufwand zu rechnen“, sagte gestern Uwe Salomon, ein Sprecher der Stadt auf PNN-Anfrage. Konkrete Zahlen gäbe es aber noch nicht.

Bislang sind im Haushaltsentwurf für 2010 für die Straßenunterhaltung und „vorrangig“ für die Gefahrenabwehr in Potsdam 1 431 000 Euro vorgesehen. Und auch Erfahrungen aus vergangenen, eher milden Wintern gibt es: 2008 und 2009 wurden jeweils rund 240 000 Euro für die Beseitigung von Winterschäden ausgegeben. Salomon dazu: „Diesmal rechnen wir mit wesentlich mehr als nur durchschnittlichen Problemen.“

Dieses Video wurde uns freundlicherweise von PotsdamTV zur Verfügung gestellt.

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