
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Kalte Wohnungen
Bei Dutzenden Mietern der Gewoba ist tagelang die Heizung ausgefallen – nun werden sie entschädigt
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Bornstedter Feld - Rainer Mirke ist noch immer verärgert. „Wir haben sogar die Herdplatten angeschaltet, um die Wohnung warm zu bekommen“, sagt der Rentner. Tagelang mussten der 70-Jährige und seine Frau ohne Heizung und ohne warmes Wasser auskommen. Wie ihnen ging es Dutzenden weiterer Mieter mehrerer Neubauwohnungen der Pro Potsdam in der Carl-Christian-Horvath-Straße im Bornstedter Feld.
Seit Samstag funktionierte bei den Mirkes die Fußbodenheizung nicht mehr. Auch das Wasser sei kalt geblieben. „Und das, obwohl wir für unsere 71 Quadratmeter 937 Euro Miete zahlen“, sagte Mirke. Unzufrieden sind die beiden Renter, die erst im April von Berlin nach Potsdam gezogen sind, aber nicht nur wegen des Defekts bei Außentemperaturen von bis zu minus zwölf Grad. Vor allem über den Kundenservice der Gewoba – der Vermietungsgesellschaft der Pro Potsdam – ärgern sie sich. Denn nach diversen Anrufen beim Kundendienst des kommunalen Unternehmens hätte sich niemand von der Gewoba zurückgemeldet, auch nicht die für sie zuständige Sachbearbeiterin. „Wir hätten schon erwartet, dass sich in so einem gravierenden Fall jemand persönlich bei uns meldet und uns erklärt, was passiert ist“, sagte Mirke. Auch eine Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten habe es nicht gegeben.
Am Mittwochmorgen sei das seit dem Wochenende bestehende Problem aber behoben worden, sagte Pro-Potsdam-Sprecherin Jessica Beulshausen den PNN. Mieter aus vier Häusern der Straße hätten sich am Wochenende wegen der Störung beim Kundendienst gemeldet, sagte sie. „Es handelte sich um einen Voreinstellungsfehler an der Heizungsanlage, der sich erst bei Minusgraden bemerkbar machte“, sagte die Sprecherin. Zunächst habe der Havariendienst der Gewoba und später der Hersteller der Anlage selbst die Reparatur übernommen. Seit Mittwoch laufe die Anlage wieder ordnungsgemäß.
Zum rund um die Uhr besetzten telefonischen Gewoba-Kundendienst sagte Beulshausen, diese leite Probleme lediglich weiter, könne aber keine fachmännische Auskunft geben. Weiterhin kündigte die Pro-Potsdam-Sprecherin an: „Die betroffenen Mieter werden für den Heizungsausfall entschädigt.“ HK
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