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Sport: Kampf gegen Heimkomplex

VfL-Handballer eröffnen am Sonntag die Rückrunde der Play-offs gegen die HSG Kropp/Tetenhusen

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Wo andere Mannschaften sich wohl fühlen wie auf der heimischen Couch oder in Mutters Küche beginnt bei den Regionalliga-Handballern vom VfL Potsdam das große Flattern. Die eigene Spielstätte in der Heinrich-Mann-Allee scheint für die Dauer der Aufstiegsrunde zur zweiten Handball-Bundesliga mit einem Fluch belegt. Während die Spieler um Kapitän Göran Böhm, dessen Leistungskurve in den vergangenen Partien einen eindeutigen Aufwärtstrend erkennen ließ, wie zuletzt beim AMTV Hamburg mit ziemlicher Souveränität die Punkte aus fremden Hallen entführten, mussten sie sich vor heimischem Publikum zweimal mit einer Punkteteilung begnügen. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass Potsdams Top-Torschütze Enrico Bolduan (bislang 134 Treffer) bereits zu Wochenbeginn im Hinblick auf den kommenden Sonntag und das anstehende Heimspiel gegen die HSG Kropp/Tetenhusen (Beginn 16 Uhr) ein Stoßgebet gen Himmel schickte. Drei Kreuze wolle er machen, wenn der Sonntag vorbei und zwei Punkte unter Dach und Fach seien.

Dass der VfL Potsdam trotzdem entgegen aller eigenen Erwartungen in Sachen Aufstieg ein Fünkchen Hoffnung glimmen lassen kann, liegt an den Fehltritten der Konkurrenz. So kam Tabellenführer VfL Bad Schwartau bei der HSG Tarp/Wanderup überraschend deutlich mit 31:39 unter die Räder und machte damit das Rennen um den Platz auf dem Ligathron wieder spannend. Nebeneffekt der Niederlage Bad Schwartaus (19:7 Punkte) ist die Tatsache, dass sich neben dem LHC Cottbus (18:8 Punkte), dem VfL Potsdam (18:8 Punkte) nun auch Tarp/Wanderup (17:9 Punkte) wieder zurückgemeldet hat. Aus eigener Kraft kann jedoch keiner der Verfolger den Aufstieg schaffen. Alle drei Teams müssen nach der zur Hälfte absolvierten Play-off-Runde auf einen neuerlichen Schnitzer der Marmeladenstädter hoffen und dabei selbst ohne weiteren Punktverlust bleiben.

Um die Mannschaft genauso stark wie in fremder Halle zu machen, plant Potsdams Trainerduo für den Sonntag und das Rückspiel gegen die HSG Kropp/Tetenhusen eine veränderte Spielvorbereitung. Wie die aussehen könnte, orakelten die Aktiven während des Auslaufens am Montag, als sie durch knöcheltiefen Schnee stapfen mussten. „Vielleicht setzen wir uns in einen Bus, holen John und Victor ab und fahren eine Runde um Berlin“, mutmaßte Enrico Bolduan nicht ganz ernst gemeint. Dass es nicht ganz so ausgefallen zugehen wird, ist von Alexander Haase zu hören. „Wir werden uns schon deutlich früher als sonst treffen, belassen es jedoch zunächst beim gemeinsamen Kaffeetrinken und einem ausgedehnten Spaziergang“, so Haase, der nach den beiden letzten Heimspielen den Eindruck hatte, dass einige seiner Spieler direkt vom Mittagsschläfchen in die Halle kamen. Ob Tobias Kurtz am Sonntag wieder in die Mannschaft rücken wird, will Potsdams Trainer am Ende der Trainingswoche entscheiden. Marc Thiele

Marc Thiele

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