Sport: Kampf in Kiel
Bei der vorletzten Etappe der Deutschen Jugendmeisterschaften wollen Potsdams Triathleten weiter für Furore sorgen
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Der „Challenge, wie schon Ex-Fußballnationaltrainer Jürgen Klinsmann das – am Ende bekanntlich nicht ganz aufgegangene – Projekt „Weltmeister 2006“ bezeichnete, steht für die Nachwuchs-Triathleten des OSC Potsdam am morgigen Sonntag in Kiel an. Hier wollen die jungen Triathleten bei der vorletzten Etappe der Deutschen Jugendmeisterschaften weiter für Furore sorgen, nachdem das Land Brandenburg schon im Juni beim Bundesländervergleich in Halle den Pokal gewann. Zur Einstimmung auf das sportliche Highlight lud der Brandenburger Triathlon-Landesverband (BTB) die Athleten am Donnerstag zu einem Empfang ins Café im Potsdamer Volkspark.
Unter besonderen Vorzeichen steht der Wettkampf in Kiel für zwei Athleten des OSC Potsdam: Für Philip Krell und Stefan Höhlbaum geht es darum, die Qualifikation zur Junioren-Weltmeisterschaft in Lausanne im September zu schaffen. Zwei Tickets stehen dafür vom Bundestrainer noch zur Verfügung, und die wollen sich die beiden 19-jährigen Potsdamer unter allen Umstanden sichern.
„Wir sind beide topmotiviert und körperlich so gut drauf wie noch nie“, sagte Krell und strahlte dabei vollste Zuversicht aus. „Die Vorbelastung war problemlos und ich fühle mich sehr gut.“ Krell steht im C-Bundeskader und nahm schon an der Junioren-Europameisterschaft teil. Beim letzten Versuch, die Qualifikation für Lausanne zu erreichen, stoppte ihn ein Radschaden. „Das ist das Tückische am Triathlon. Man trainiert gut, geht bestens vorbereitet in den Wettkampf, aber dann kann das Wetter schlecht sein oder das Rad defekt“, erzählte der Athlet, der an der Potsdamer Eliteschule des Sports lernt. „Oder“, so ergänzte Landestrainer Ron Schmidt, „die Schuhe sind beim Wechsel vom Schwimmen zum Laufen nicht sofort zu finden und man verliert den Anschluss an eine Laufgruppe.“
In der Brandenburger Landesmannschaft ist Stefan Höhlbaum schon zum „Sieger der Herzen“ getauft wurden. Unglücklich verpasste er in diesem Jahr schon zweimal die Qualifikation für die Junioren-Weltmeisterschaften: In Saarbrücken fehlten ihm am Ende nur neun Zehntel, in Halle waren es zwölf Sekunden. Dennoch macht er sich keine Sorgen, dass es in Kiel nicht klappt: „Man kann nie sicher sein, aber ich kenne meine Stärken. Am Ende müssen Philip und ich aber beide aufs Podest, um das Ticket nach Lausanne zu bekommen“, sagt Höhlbaum.
Am Sonntag um 12.30 Uhr starten dann die jüngsten Frauen (B-Jugend, Jahrgang 91/92) über 400 Meter Schwimmen, 10 Kilometer Radfahren und 2,5 Kilometer Laufen. Hier geht unter anderem die Potsdamerin Lisa Ziehm an den Start. Schon vorab bedankte sie sich in einer kleinen Rede anlässlich des Empfangs am Donnerstag bei den Trainern und Sponsoren und kündigte an: „Jeder von uns wird sein Bestes geben.“ Um 16.15 Uhr starten dann die 18- und 19-Jährigen über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Rad und 5 Kilometer Laufen. Unter ihnen tritt neben Krell und Höhlbaum auch der starke Potsdamer Franz Löschke zum Wettkampf an.
„Am Vorabend absolviere ich den Wettkampf in Gedanken schon einmal und bin danach eigentlich recht ruhig. Kurz vor dem Start ist die Aufregung allerdings richtig schlimm“, verriet Stefan Höhlbaum. Doch den „Challenge“ wird er ebenso wie Philip Krell mit voller Kraft angehen, um im September in Lausanne bei der Weltmeisterschaft erneut „richtig schlimm“ aufgeregt sein zu können.
Benjamin Unger
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