Sport: Kampf mit Luxusproblem
Die Judo-Frauen des UJKC Potsdam starten in die neue Bundesligasaison – mit zu vielen Athletinnen, die auch internationale Aufgaben bestreiten müssen
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Nachdem die Männer bereits vor einer Woche siegreich in die neue Saison der Judo-Bundesliga gestartet sind, wollen ihnen die Frauen des UJKC Potsdam am Sonnabend in nichts nachstehen. Im Luftschiffhafen trifft das Team um Coach Axel Kirchner sowohl auf die Hertener Panther als auch auf das Judoteam aus Hamburg. Die Gastgeberinnen wollen gleich von Beginn an auftrumpfen, denn das Saisonziel ist klar gesteckt. Die vergangene Saison beendeten sie als Deutscher Vizemeister; diesmal wollen sie den Titel nach Potsdam holen. All zu laut wird dies jedoch noch nicht gesagt: „Erst einmal müssen wir in die Endrunde“, sagt Kirchner. „Wenn wir das geschafft haben, werden wir unsere besten Leute im Kampf um die Meisterschaft aufbieten.“
Und da ist der Coach auch schon bei einer Problematik, die nahezu als „Luxusproblem“ bezeichnet werden kann. Denn: Das UJKC-Team hat zu viele gute Mattenkämpferinnen in seinen Reihen, die immer wieder auch internationale Aufgaben zu bewältigen haben. Im Schwergewicht geht es beispielsweise zwischen Katrin Beinroth, Franziska Konitz und Sandra Köppen-Zuckschwerdt aus Brandenburg um die Vormachtstellung. In der Gewichtsklasse bis 63 kg ist Claudia Malzahn hinter Yvonne Bönisch auf Platz zwei gesetzt, und auch Claudia Ahrens holt mächtig auf. Mit Lisa Elm, Luise Malzahn und Julia Basler stellt der Verein weitere Spitzenathletinnen. Für Kirchner wahrlich keine leichte Aufgabe, einer jeden gleiche Möglichkeiten einzuräumen.
Für die am Sonnabend bevorstehenden Kämpfe hat der Coach jedoch noch alle Damen an Deck und kann aus dem Vollen schöpfen. So wird in der Gewichtsklasse bis 48 kg Toni Becker auf die Matte gehen, in der Klasse bis 52 kg kämpft Anja Stuwe und die „57“ teilen sich Lisa Elm und die polnische Gaststarterin Inga Golaszewska. Claudia Malzahn und Claudia Ahrens kämpfen bis 63 kg, Heide Wollert und Elisa Schmidtke treten bis 70 kg an, die „78“ bestreiten Julia Basler und Claudia Malzahn und die schwergewichtige Plus-Klasse werden Franziska Konitz und Katrin Beinroth angehen. Olympiasiegerin Yvonne Bönisch wird nicht dabei sein, da sie noch im Urlaub weilt.
„Da haben wir wieder ein ganz starkes Team beisammen, von dem alle Athletinnen schon mehrere vordere internationale Plätze erkämpfen konnten“, sagt Axel Kirchner, der zu Saisonbeginn auf einige personelle Änderungen verweisen kann. Antje Lehmann zog berufsbedingt nach München (PNN berichteten), Lisa Elm, die zuvor noch in der U 17 kämpfte, kam hingegen ebenso neu ins Team wie die U 17-Europameisterin Luise Malzahn als Gaststarterin des SV Halle. Mit Katarzyna Puzkosnik, Maigonata Bielak und Monika Cabai stießen zudem drei polnische Judoka ins UJKC-Team. Das Hauptaugenmerk, so Kirchner, richte sich jedoch nach wie vor auf die Kämpferinnen aus den eigenen Reihen und den Potsdamer Nachwuchs. Damit steht der Potsdamer Verein allenfalls mit Leipzig und Halle zusammen – Vereine wie Brandenburg, Herten oder auch Mönchengladbach setzen bedeutend weniger auf „Eigengewächse“.
Die Auftaktgegner sind für Trainer Axel Kirchner indes schwer einzuschätzen. „Bei Herten kannst du einerseits auf Spitzenleute treffen, ein andermal reisen sie mit fünf schwachen Gelbgürteln an“, weiß er aus Erfahrung. Hamburg sei wiederum punktuell mit guten Ausländerinnen besetzt, was einen Heimsieg allerdings nicht beeinträchtigen sollte.
Beginn ist um 15 Uhr in der Ballspielhalle Luftschiffhafen.
Henner Mallwitz
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