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Sport: Kampf um Titel und Tickets

Potsdamer Leichtathleten bei Deutschen Meisterschaften in Nürnberg

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Es ist schon geraume Zeit her, dass im Nürnberger Stadion Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften ausgetragen wurden. 1948 wurde in dem Rund, das inzwischen easyCredit-Stadion heißt, um Medaillen gelaufen, gesprungen und geworfen. Am Wochenende ist es nach exakt 60 Jahren abermals soweit, und der SC Potsdam ist mit zahlreichen Athleten dabei, wenn insgesamt 44 nationale Titel vergeben werden.

Die größten Hoffnungen liegen dabei auf Claudia Hoffmann. Die 25-jährige Bundeswehrangehörige wird auf der 400- Meter-Distanz an den Start gehen und hat sich im Fränkischen viel vorgenommen. „Zuletzt bin ich 52,14 Sekunden gelaufen, doch diese Zeit will ich deutlich verbessern“, erklärt die Potsdamerin. Um die letzte Chance für eine Olympia-Nominierung wahrzunehmen, müsste die 51-Sekunden-Marke geknackt werden, doch das ist schwer. Mit der Staffel lag ihre Zeit zwar bei 50,8 Sekunden. „Aber das kann man mit der Einzeldistanz leider nicht vergleichen“, sagt sie. „Meine drei Mitstreiterinnen sind deutlich schneller als im vergangenen Jahr, und davon ist vieles abhängig.“ Mit Jonna Tilgner vom Bremer LT, Florence Ekpo-Umoh vom Erfurter LAC, Sorina Nwachukwu vom TSV Bayer Leverkusen und der für die LG Nike Berlin startenden Janin Lindenberg kann Claudia Hoffmann nur die Daumen drücken. Vom Abschneiden der einzelnen Athletinnen bei den Deutschen Meisterschaften ist es letztlich abhängig, ob der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) die Staffel dem Deutschen Olympischen Sport-Bund (DOSB) zur Olympia-Nominierung am 15. Juli vorschlägt. „Davon gehen wir aber aus“, meint Hoffmann. „Wir wollen unbedingt nach Peking.“

Melanie Seeger hat die Fahrkarte ins Reich der Mitte schon gelöst. In Nürnberg wird die Geherin die 5000 m in Angriff nehmen, sich dabei aller Voraussicht nach ein Stechen mit ihrer Dauerrivalin Sabine Zimmer (Wattenscheid) liefern und vor allem noch einmal alles geben, bevor es anschließend ins olympiavorbereitende Trainingslager nach Frankreich geht. „Die beiden Geherinnen sehe ich in Nürnberg ganz klar vorn“, sagt Axel Richter, Cheftrainer und Sportlicher Leiter des SC-Leichtathleten. „Auf den Plätzen könnten allerdings auch zwei Potsdamerinnen folgen. Sandra Krause und Christin Elß haben durchaus das Zeug dazu.“

Ebenso wie Melanie Seeger muss sich auch Antje Möldner um das Olympia-Ticket keine Sorgen mehr machen. Die Potsdamerin wird im easyCredit-Stadion auf der 3000-Meter-Hindernis-Distanz starten und will sich mit einer guten Vorstellung ins Trainingslager nach St. Moritz verabschieden. In der Schweiz bereitet sie sich bis zum 18. Juli auf die Olympischen Spiele vor.

Chancen auf ein Peking-Ticket hat auch noch Hochspringerin Annett Engel – wenn auch nur sehr geringe. Die Norm liegt bei 1,95 m, doch davon konnte die 20-Jährige in den vergangenen Wochen nur träumen. Beim Länderkampf am vergangenen Wochenende in Rostock kam sie lediglich auf 1,86. „Da sehe ich sehr wenig Chancen“, räumt Axel Richter ein.

Über 100 m Hürden will Anne Marchewski vom SC Potsdam ebenso den Endlauf erreichen wie Katrin Trauth über 1500 m. Über 800 m möchte Trauth zudem unter den besten Vier ins Ziel kommen. Agatha Strausa nimmt ebenfalls diese beiden Distanzen in Angriff und strebt eine neue persönliche Bestzeit an.

Bei den Männern hat sich dies Oliver Bräutigam als Ziel gesetzt. Sein Hochsprung-Ergebnis hat für die verpasste Teilnahme an der Junioren-EM zwar keine Relevanz mehr, seine Bestleistung von 2,11 m will er dennoch toppen. Mit einem zweiten Platz über 5000 m ließ Geher Christopher Linke in Rostock aufhorchen; in Nürnberg will er über 10 000 m vorn mitmischen. Über 400 m strebt Thomas Schneider den Endlauf ebenso an wie die 3x1000-m-Staffel der männlichen Jugend A. Über 4x400 m soll sogar eine Medaille herausspringen.

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