Bürgerhaus Bornim: Kampf ums Bürgerhaus
Nach dem Rückzug der Awo will Bürgerverein Bornim den Treffpunkt koordinieren
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Bornim - Nach dem Rückzug der Arbeiterwohlfahrt (Awo) als Träger des Bürgerhauses Bornim steht der Bürgerverein Bornim bereit, als Koordinator des Hauses einzuspringen. Der Bürgerverein, so dessen Vorsitzender Klaus Rietz, könne sich vorstellen, als Dach für verschiedene Veranstalter und als Ansprechpartner für den Kommunalen Immobilienservice (Kis) zu fungieren. Zuerst müsste die Stadtverwaltung allerdings die Rahmenbedingungen festlegen. „Als Verein werden wir dann prüfen, ob wir das leisten können“, sagte Rietz, der auch der CDU/ANW-Fraktion im Stadtparlament angehört.
Wie berichtet ziehen ab kommendem Schuljahr zwei erste Klassen der neuen Grundschule in Bornim auf das Gelände des Bürgerhauses in der Potsdamer Straße. Zwar wird der Unterricht vorerst in Containern stattfinden, allerdings benötigt der Kis als Betreiber der Schule den Versammlungssaal für die Mittagsverpflegung der Kinder und die Turnhalle. Damit stehen dem Bürgerhaus weniger Räumlichkeiten zur Verfügung. Die Awo hat daraufhin als Träger des Bürgerhauses den Vertrag mit der Stadt zum Monatsende gekündigt. „Wir könnten unseren Auftrag nicht mehr erledigen“, sagte Awo-Chefin Angela Basekow.
Der Vereinsvorsitzende Rietz zeigt sich dennoch zuversichtlich, dass das Bürgerhaus weiterhin betrieben werden kann – wenngleich mit eingeschränktem Angebot. So fielen Senioren- und Kinderkurse, die die Awo bislang anbietet, weg. „Da, wo Nutzungsvereinbarungen mit anderen Nutzern bestehen, gehen wir davon aus, dass alles so bleibt.“ Bislang finden im Bürgerhaus täglich Kurse oder Veranstaltungen statt – vom Computerkurs für Senioren über Yoga bis hin zu Polizeisprechstunden. Das Hauptproblem sei aber nicht das Fehlen von Räumlichkeiten, sondern von Zuständigkeiten, sagt Rietz. Derzeit prüft die Stadt verschiedene Möglichkeiten, dies zu klären, darunter auch, die Trägerschaft neu auszuschreiben. Angela Basekow hält dies für wenig sinnvoll: „Warum einen neuen Träger suchen? Der hat die gleichen Probleme“, fragt Basekow.
Die Awo hatte sich erfolglos bemüht, die künftige Grundschule als privater Träger zu betreiben, auch als Hortträger kam die Awo nicht zum Zuge. Basekow hätte Bürgerhaus, Schule und Hort als Gesamtprojekt gesehen. „Da hätte es mit Sicherheit Synergieeffekte geben können“, sagt auch Bürgerverein-Vorsitzender Rietz. Die Stadt verweist bei der Vergabe der Hortträgerschaft an den Internationalen Bund auf die nach EU-Recht erfolgte Ausschreibung nach festgelegten Kriterien.
Für die gestrige Stadtverordnetenversammlung hatte die CDU/ANW-Fraktion einen Antrag in Sachen Bürgerhaus gestellt. Demnach sollen dem Bornimer Veranstaltungsort Räumlichkeiten in maximal möglichem Umfang zur Verfügung stehen. „Wir werden das Haus nicht kampflos aufgeben“, sagte Rietz. Ein Abstimmungsergebnis lag vor Redaktionsschluss noch nicht vor.giw
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