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Sport: Kampfansagen

Potsdamer Rennkanuten wollen jetzt in Poznan zu Europameister-Titeln paddeln

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Potsdamer Rennkanuten wollen jetzt in Poznan zu Europameister-Titeln paddeln Von Michael Meyer Katrin Wagner-Augustin gibt sich kämpferisch: „Diesmal will ich die Goldmedaille im Einer, die fehlt mir noch in meiner Sammlung“, erklärte die dreifache Olympiasiegerin des KC Potsdam, bevor die deutsche Kanu-Flotte gestern früh vom Trainingslager Kienbaum aus per Bus zu den Europameisterschaften nach Poznan aufbrach. Dort will sich die 27-Jährige im Soloboot über die lange Distanz nach EM-Silber über 500 m (2000) und -Bronze über 1000 m (2002) endlich den Titel holen. Und sie glaubt allen Grund zur Zuversicht zu haben: „Es sieht derzeit gut aus, das Boot läuft super, ich bin hier in Kienbaum sehr gute Zeiten gefahren. Meine Form stimmt und macht mich optimistisch, dass es diesmal klappen könn- te.“ Ihre Hauptkonkurrenz erwartet Wagner-Augustin, die am Donnerstagvormittag ihren ersten Vorlauf zu bestreiten hat, wie schon in der Vergangenheit vor allem aus Ungarn und aus Polen. „Die Polinnen werden im eigenen Land sicher ordentlich mobil machen“, sagte die Sportsoldatin, die die EM in insgesamt drei Booten bestreitet. Am Donnerstagnachmittag bestreitet Wagner-Augustin den Viererkajak-Vorlauf über 500 m gemeinsam mit Caroline Leonhardt (Mannheim), Conny Waßmuth (Magdeburg) und Judit Hörmann (Karlsruhe). „Der Vierer lief jetzt im Trainingslager auch gut, da sehe ich auch Chancen auf eine Medaille“, meint die Potsdamerin. „Größere jedenfalls als mit dem K4 über die 200 Meter. Die sind nämlich immer ganz schnell vorbei.“ Die Sprintdistanz paddelt Wagner-Augustin am Sonnabend und Sonntag mit Leonhard, Hörmann und Nicole Reinhard (Karlsruhe), da Conny Waßmuth über 200 m den Einer fährt und das neue Programm internationaler Kanu-Titelkämp- fe zeitlich keine Doppelstarts pro Strecke mehr zulässt. Über 200 m werden in Poznan auch Ronald Rauhe und Tim Wieskötter vom KCP im K2 das Paddel schwingen – Titelanwärter ist das Duo allerdings über die 500 m, auf denen die Schützlinge von Erfolgstrainer Rolf-Dieter Amend nach je drei WM- und EM-Titeln 2004 in Athen auch Olympiasieger wurden. „Natürlich wollen wir wieder 500-Meter-Gold“, sagte Wieskötter den PNN. „Alles andere wäre eine Enttäuschung für uns. Über 200 Meter hoffen wir aber auch auf eine Medaille.“ Die bisherige Saisonvorbereitung verlief alles andere als optimal für die beiden Potsdamer. Im Winter plagte sich Rauhe mit einer Sehnenscheidentzündung im rechten Handgelenk herum, Wieskötter musste wegen einer langwierigen Erkältung die erste WM-Qualifikation absagen und wurde später durch eine Blockade in der Brustmuskulatur im kontinuierlichen Formaufbau gebremst. „Wir sind beide auch noch nicht ganz fit, unsere Trainingsfahrten hier in Kienbaum waren auch noch nicht so schnell wie zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr“, räumt Ronny Rauhe ein, was Trainer Amend bestätigt: „Den beiden fehlen noch anderthalb Sekunden an der Zielvorgabe.“ Dennoch geben die Potsdamer eine eindeutige Kampfansage an die internationale Konkurrenz ab: „Wir haben keine Angst“, sagte Rauhe, und Wieskötter erklärte: „Jetzt gilt es das Kämpferherz auszupacken. Unsere Wettkampferfahrung hat uns bisher immer geholfen. Wenn wir bei Regatten starten, läuft unser Boot immer noch einen Tick besser als im Training, dann bekommen wir nochmal den letzten Pusch. Darauf vertrauen wir auch jetzt in Poznan.“ Amend sieht es ähnlich: „Die beiden sind ja keine heurigen Hasen mehr, die gleich die Flinte ins Korn werfen.“ Eine Absage des Starts in Poznan zugunsten eines weiteren kontinuierlichen Aufbaus für die WM Ende August in Zagreb zogen die beiden Asse daher nicht in Betracht. Wieskötter: „Ein Wettkampf wie die EM ist ganz einfach wichtig, um zu wissen, wo man steht. Sonst wäre die Ungewissheit vor der WM doch zu groß.“ Während die 18-jährige Fanny Fischer vom KCP hofft, trotz ihrer Rückenprobleme (PNN berichteten) gemeinsam mit ihrer 25 Jahre älteren und von einer Sehnenscheidenentzündung geplagten Tan- te Birgit Fischer (WSV Stahl Beetzsee Brandenburg) im K2 über 200 m schnell genug für Edelmetall zu sein, reiste Potsdams Canadierspezialist Peter Hörnig gestern nur als Reservist mit nach Poznan.

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