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Von Michael Meyer: „Kämpfe an den Punktmaschinen“
Nach dem 12:12 in Poznan empfangen Babelsbergs Motor-Boxer heute Hertha BSC Berlin zum Hinkampf
Stand:
Eugen Burhard ist wieder besänftigt – er hat erfolgreich Revanche genommen. Der Motor-Boxer gewann am Donnerstagabend in der 1. Bundesliga beim Babelsberger 12:12 beim BSC Poznan (PNN berichteten) seinen Kampf in der 60-Kilo- Klasse mit 16:13 nach Punkten gegen Michal Chudecki, dem er daheim im Hinkampf noch unterlegen war.
„Ich bin froh, dass ich die Sache gerade- rücken konnte. Der Pole war ein harter Brocken, so dass es ein knapper, aber verdienter Sieg wurde“, erzählte der 22-jährige Weltmeisterschafts-Fünfte des vergangenen Jahres nach der Rückkehr aus Polen gestern. Heute wird der A-Kader-Sportler wieder nach Babelsberg kommen, um ab 18 Uhr im Toyota-Autohaus in der Großbeerenstraße gegen Hertha BSC erneut die Fäuste sprechen zu lassen. Dass er auch auf den heutigen Abend ganz heiß ist, hat einen besonderen Grund: Der Leichtgewichtler boxte in den vergangenen beiden Jahren für Hertha BSC.
Eugen Burhard sicherte am Donnerstagabend gemeinsam mit Marcel Schneider (Bantam/17:4 gegen Pawel Czajka), Rinat Karimov (Welter/12:8 gegen Krzyszof Chudecki) und Neuzugang Ehmir Ahmatovic (Halbschwer/9:6 gegen Wlodzimierz Letr) die Punkte für das Remis in Poznan. Athde Gashi (Feder/7:19 gegen Marek Jedrzejewski), Zdenek Chladek (Halbwelter/5:12 gegen Tomasz Mazur), Saluda Abdulai (Mittel/ 7:11 gegen Maciej Adamiak) und Vitalijus Subacius (Schwer/ 3:12 gegen Marcin Rekowski) verloren. Gerade die hohe Niederlage des Litauers Subacius scheint zu bestätigen, was Ralph Mantau nach der Heimkehr immer noch erbost. „Wir hätten nach unserem 13:10 zu Hause durchaus auch den Rückkampf in Poznan gewinnen können. Es gab am Donnerstagabend aber keine Kämpfe der Boxer im Ring, sondern der Kampfrichter an den Punktmaschinen“, erklärte Babelsbergs Trainer und Manager.
Zur Erklärung: Im Einsatz waren je drei polnische und deutsche Kampfrichter – abwechselnd pro Kampf einer als Ring-, die anderen fünf als Punktrichter. „Und an den Urteilen konnte man sofort erkennen, welche Fraktion bei den Punktrichtern in der Mehrheit war“, so Mantau. Dass Ahmatovic für Motor gewann, sei sicher diesem Umstand geschuldet; dies gelte aber auch für mehrere Babelsberger Niederlagen. „Das 3:12 gegen Vitalius Subacius beispielsweise muss man sich mal durch den Kopf gehen lassen“, sagte Mantau zur Niederlage des 31-Jährigen, der bislang stets eine Bank für Motor war und im Hinkampf gegen Rekowski durch RSC in der 2. Runde gewonnen hatte. „Bei einem 3:12 hätte Vitalius nur so in den Seilen hängen dürfen, dabei hat er den Polen als Sandsack benutzt und klar beherrscht “ Motors Box-Chef will nun Günter Deuster, den Vizepräsidenten Leistungssport des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV), und DBV-Kampfrichterobmann Erich Dreke über die Vorfälle in Poznan informieren, „denn das können wir uns nicht gefallen lassen“, so der Babelsberger.
Für den Kampf heute Abend gegen Hertha BSC muss Mantau seine Faustkämpfer nach den letzten Erlebnissen nicht sonderlich motivieren. „Alle wollen nun zu Hause zeigen, dass sie besser sind, als in Polen bewertet wurde“, so Ralph Mantau, dessen Riege als Spitzenreiter der Ost- Staffel mit einem Sieg heute den Grundstein dafür legen will, im Rückkampf am 27. Februar bei Hertha Platz eins zu behaupten. Babelsberg führt aktuell mit 3:1 Punkten vor Hertha (2:2) und Poznan (3:5). „Als Tabellenführer könnten wir in der Endrunde den letzten Kampf am 17. April daheim austragen“, rechnet Mantau vor. Eugen Burhard will heute mit einem Sieg dazu beitragen. „So ein Kampf gegen den Ex-Verein ist immer etwas Besonderes“, erklärte er. „Deshalb freue ich mich auch schon sehr auf den Kampf wahrscheinlich gegen Markus Abramowski.“
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