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„Einer für alle, alle für einen!“ Den Schlachtruf der „Drei Musketiere“ können die Filmparkbesucher ab 1. April 2012 in der neuen Show vernehmen. Sie spielt in den Kulissen des 3D-Films, der am Donnerstag in den Kinos angelaufen ist.

© Manfred Thomas

„Einer für alle, alle für einen!“: Kämpfen mit dem Herzog von Buckingham

Am 1. April 2012 eröffnet die „Musketier“-Show im Filmpark Babelsberg. Das Filmset ist bereits fertig aufgebaut.

Von Peer Straube

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Der Tod fährt immer voran. Gekrönten Schädels, mit Kreuz und Sense in den knochigen Händen fungiert der Gevatter als Galionsfigur für das „Kampfschiff der Lüfte“ – neun Meter über dem Boden.

Der mächtige Bug des Schiffes, vertäut in einem elf mal 25 Meter großen Wasserbecken, ist Bestandteil der neuen Attraktion des Filmparks Babelsberg. Von der Münchener Constantin-Film besorgte sich Filmparkchef Friedhelm Schatz Teile der Kulissen aus dem Mantel-und-Degen-Abenteuer „Die drei Musketiere – 3D“. Der Streifen – starbesetzt mit Orlando Bloom („Herr der Ringe“), der den Herzog von Buckingham spielt, Christoph Waltz („Inglourious Basterds“) und Milla Jovovich („Resident Evil“) – startete am gestrigen Donnerstag bundesweit in den Kinos. Gedreht wurde er im vergangenen Jahr unter anderem in den Babelsberger Filmstudios. Das Kulissenschiff habe in der Marlene-Dietrich-Halle gestanden, sagte Schatz. Sechs Tonnen wiegt der imposante Rumpf. Tischler, Stuckateure, Kunstmaler und Techniker verwandelten die Filmkulisse nun in eine robuste und wetterfeste Außenkulisse, in der sich die Stuntleute des Filmparks bald nach Herzenslust austoben können.

Denn Schatz will die „Musketier“-Kulisse ab 1. April 2012 für ein neues Spektakel nutzen – eine große, halbstündige Show, in der die Stuntcrew-Mitglieder in historischen Kostümen die Degen klirren und die Kanonen donnern lassen. In der aktuellen Saison kann das „Musketier“-Set zwischen „Kleiner Muck“-Kulisse und Westernstadt bis zum 31. Oktober von den Filmpark-Besuchern schon besichtigt und fotografiert werden.

Die neue Attraktion sei ein „wunderbares Beispiel dafür, was wir hier im Filmpark immer machen wollen, nämlich Teile von großen Filmproduktionen zeigen, am liebsten welchen, die auch hier gedreht wurden“, sagte Schatz gestern bei der Eröffnung der Kulisse. Schon einmal habe man erfolgreich mit Constantin zusammengearbeitet – und Kulissen aus dem Film „Prinz Eisenherz“ bekommen. Die Kooperation bei „Die drei Musketiere“ laufe zunächst drei Jahre. So lange habe man auch die Lizenz für die Making-Of-Show, erklärte Schatz.

Das Konzept für das Spektakel sei weitgehend fertig, so der Filmparkchef. Die überdachte Bühne, die 450 Zuschauern Platz bietet, steht bereits. Was noch fehlt, sind weitere Originalrequisiten aus dem Film, etwa Kostüme. Die soll Schatz bekommen, wenn die Filmauswertung im Kino abgeschlossen ist. Dann will die Constantin auch Ausschnitte aus dem Film für die Show zur Verfügung stellen. Denn die Zuschauer sollen in das Spektakel einbezogen werden und vor einem Green Screen selbst die Waffen schwingen dürfen. Anschließend wird das Material digital in den Filmausschnitt einkopiert: „Da spielst du dann neben Orlando Bloom“, sagte Schatz lachend. Die Besucher können sich dann selbst – verewigt an der Seite großer Hollywood-Stars – auf DVD kaufen.

Bereits zur Eröffnung der Kulisse ließ es Schatz gestern ordentlich krachen. Stuntcrew-Leute in Musketier-Kostümen tobten mit dem Degen in der Hand kämpfend über das Schiff – unter den wachsamen Augen von Fechtmeister Gerd Borho, der die Stars trainierte und auch selbst im Film zu sehen ist. Zwar klangen die Kanonen aus dem Rondell auf dem Bug noch ein klein wenig mehr nach größeren Zündplätzchen als nach echten Zwölfpfündern. Dafür machten die Explosionen auf dem Schiffsrumpf ordentlich Lärm – und die Bomben, deren Detonationswucht das Wasser aus dem 75 Zentimeter tiefen Becken über 20 Meter hoch in die Luft schleuderte.

Der maritimen Tradition gemäß taufte Schatz das Filmparkschiff mit einer Flasche – allerdings einer leeren aus ungefährlichem Filmglas, deren Splitter niemanden verletzen können. Für den 1. April 2012 versprach Schatz schon jetzt eine „fulminante Premiere“ der Show.

Die hatte der Film nicht – angeblich, weil die Stars keine Zeit hatten, nach Deutschland zu kommen. Orlando Bloom steht ja gerade wieder im Legolas-Kostüm für Peter Jackson in Neuseeland vor der Kamera, der dort die „Herr der Ringe“-Vorgeschichte „Der kleine Hobbit“ verfilmt. Obwohl der „Musketier“-Film angesichts der recht freien Interpretation von Alexandre Dumas’ Roman Puristen eher verprellen dürfte – die Kritik ging recht wohlwollend mit dem Streifen um. Europas größte Kinozeitschrift „Cinema“ lobte ihn als „beste Unterhaltung“. En garde!

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