Landeshauptstadt: Kampftag um den 1. Mai
Bündnisgrüne verzichten auf Mai-Veranstaltung und beklagen Haltung von Linke und SPD im Wahljahr
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Innenstadt – Es blieb bei einer fernmündlichen Einladung: Dabei hatten sich selbst die Mitglieder des Linke-Kreisvorstandes zuletzt gefragt, ob denn der in Potsdam lebende TV-Star Günther Jauch auf das Angebot von Hans-Jürgen Scharfenberg zu einem Rededuell am 1. Mai eingegangen ist. Doch Scharfenberg hatte Jauch, der für die öffentliche Kritik über die Ungleichbehandlungen von Bauherren in Potsdam kürzlich den Bonhoff-Preis erhielt und in seiner Rede die Haltung Scharfenbergs kritisierte, nicht persönlich eingeladen. Gestern präsentierte der Stadtfraktionschef der Linken daher andere Gesprächspartner für seinen Talk zur „Sozialen Gerechtigkeit“ am Donnerstag auf dem Luisenplatz: Friedrich Wilhelm Pape (früherer Vorstandvorsitzender des Oberlinhauses) und Oliver Borisch, Vorstandsvorsitzender der Potsdamer Tafel.
Die Linke ist neben der SPD eine der beiden Parteien, die am Kampftag der Arbeiterbewegung das Programm in Potsdam gestaltet. Veranstalter des Tages mit dem Motto „Gute Arbeit muss drin sein“ ist der Deutsche Gewerkschaftsbund – ein politischer Partner ist ihm in diesem Jahr allerdings abhanden gekommen: die Potsdamer Bündnisgrünen. „Der geforderte Beitrag war schlicht zu hoch für uns“, sagte Nils Naber, Sprecher des Kreisvorstandes. Der von den Grünen zu zahlende Anteil wäre höher gewesen als in den Vorjahren, dies sei für einen kleinen Partner wie die Bündnisgrünen nicht mehr machbar. Er sieht darin auch ein Interesse der anderen Parteien, sich im Vorwahlkampf allein präsentieren zu wollen. Habe sonst der DGB noch vermittelnd eingegriffen, sei laut Naber der Druck der Linken und der SPD in diesem Jahr größer gewesen.
Mike Schubert (SPD) und Pete Heuer (Linke) erklärten gestern, ein solches Fest zu organisieren sei ein immenser Aufwand, auch finanziell. Eingeladen hatte der DGB alle drei Parteien, sich bei der Programmgestaltung am Tag der Arbeit zu beteiligen. „Jede demokratische Partei ist dazu eingeladen“, sagte Reinhard Porazik vom DGB. Außer die Potsdamer CDU, denn „die hat ihre Rechnung von einem früheren Fest bis heute nicht bezahlt“, so Porazik. jab
Am Mittwoch, dem 30. April, von 18 bis 22 Uhr spielen „Kaeptn Karacho“, „Radio Havanna“, „Ginsengbonbons“ und „El*ke“ beim Festival „Rhythm against Racism“ auf dem Luisenplatz. Der Eintritt ist frei.
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