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Den Kanal vollmachen werden die Veranstalter des 9. Kanusprints: Am Sonntag wird der Potsdamer Stadtkanal geflutet, um Zuschauern ein hautnahes Sportereignis mit frisch gekürten Weltmeistern zu präsentieren.

©  promo Kanusprint

Sport: Kanu-Spektakel in der Yorckstraße

Weber, Brendel & Co – zum 9. Kanalsprint in Potsdam kommt die Weltelite nach Hause

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Staffelrennen sind ja eher beim Schwimmen, in der Leichtathletik oder beim Biathlon beheimatet. Beim Kanu-Rennsport musste der eine oder andere Sportfan durchaus zweimal ins Programm des Abschlusstages der Weltmeisterschaften am vergangenen Sonntag schauen, um sicher zu sein, dass es tatsächlich ein 4 mal 200-Meter-Rennen gab. Und aus Potsdamer Sicht verlief es erfolgreich, immerhin paddelten in dem deutschen Silber-Quartett mit Sebastian Brendel und Stefan Kiraj zwei Athleten des Kanuclubs Potsdam.

Strenge Kanu-Fans hängen den Wert eines Staffelrennens nicht allzu hoch, sehen aber sehr wohl den Unterhaltungswert der nicht-olympischen Disziplin. Und wer beides in bester Qualität haben möchte – Unterhaltung und Kanusport auf Weltniveau – ist beim Kanalsprint in Potsdam an der richtigen Adresse. Zum 9. Mal veranstaltet der Förderverein für den KC Potsdam am kommenden Sonntag das Spektakel in der Yorckstraße. Mit 6 000 Kubikmeter Wasser wird der Stadtkanal geflutet und zur 160 Meter langen Wettkampfarena umfunktioniert.

Eine Woche nach den WM-Festspielen in Duisburg, bei dem allein die Potsdamer Kanuten fast ein Dutzend Medaillen an Land zogen, trifft sich am kommenden Sonntag die Welt–Elite am Kanal. Bei den Canadier-Fahrer muss der Veranstalter dafür sein Spesenkonto gar nicht so sehr belasten: Neben Brendel und Kiraj sind die Weltmeister des Canadier-Vierers, Peter Kretschmer und Kurt Kuschela, am Start. Freuen kann sich das Publikum zudem auf die Weltmeister im Zweier-Canadier, Stefan Holtz und Robert Nuck. Den richtigen Riecher bei der Verpflichtung von Valentin Demyanenko hatte Organisator Torsten Gutsche: Schon vor der WM hatte der Paddler aus Aserbaidschan seinen Start zugesagt – nun kommt er als frisch gebackener Weltmeister im Einer-Canadier nach Potsdam.

Bei den Kajak-Spezialisten zeigen sich ebenfalls Potsdams erfolgreiche WM-Paddler. Allen voran die zweimalige Weltmeisterin Franziska Weber, ebenso Kathrin Wagner-Augustin und Conny Waßmuth. Ob die Siegerin der beiden vorangegangenen Kanalsprints, die Österreicherin Yvonne Schurig an den Start geht, ist indes noch offen. „So würde gern das Triple holen, doch konnte sie wegen gesundheitlicher Probleme bislang noch nicht zusagen“, sagte Sven Lehnert, Mit-Organisator des Events gestern. Sicher ist hingegen, dass Potsdams Routinier Ronald Rauhe, der in Duisburg im 200-Meter-Sprint Bronze gewann, durch den Kanal pflügen wird.

Starter aus Frankreich, Ungarn und Polen machen den Kanalsprint zu einem internationalen Kanu-Fest. „Die Einmaligkeit der Veranstaltung lebt von dem hautnahen Erlebnis für die Zuschauer“, wirbt Rainer Liesegang vom Förderverein für das Event. Leicht ist das trotz der jüngsten Erfolge der Kanuten nicht – auch nicht in der Kanu-Hochburg Potsdam. „Kanu ist eben nicht Fußball“, bedauert Lehnert. Um den Mix aus Unterhaltung und Spitzensport weiter attraktiv zu gestalten, wird es in diesem Jahr für das Rahmenprogramm einen Wettbewerb im Stand-up-Paddling geben. Der neue Trendsport verlangt Kraft und Balancegefühl - beweisen wollen das neben einen Profiteam, eine Mannschaft ehemaliger Kanuten des KC Potsdam, eine Riege regionaler Sportler sowie ein Team der Veranstaltungsagentur des Kanalsprints: Wettkampfmodus: ein Staffelrennen.

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