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Landeshauptstadt: „Karl Marx“ sichert sich ILB-Zinsen Mietpreis-Bindung

für 344 Wohnungen

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Vereinbarung für bezahlbare Wohnungen: Nach der Stadtholding Pro Potsdam hat nun auch die Wohnungsbaugenossenschaft „Karl Marx“ mit Brandenburgs Investitionsbank (ILB) einen Vertrag zur Sicherung günstigen Wohnraums abgeschlossen. Für 344 Wohnungen der Genossenschaft können nun durch die Gewährung günstiger Zinsbedingungen durch die ILB bisher geltende Mietpreise und Belegungsbindungen beibehalten werden. Bei der Vertragsunterzeichnung am Montag erklärte Brandenburgs Bauminister Jörg Vogelsänger (SPD), das als „Potsdamer Modell“ bezeichnete Konzept sei „bundesweit einmalig“. Die Pro Potsdam hat über einen ähnlichen Kontrakt mit der ILB bereits Miet- und Belegungsrechte für 3000 Wohnungen gesichert (PNN berichteten).

Konkret sieht der Vertrag zwischen der ILB und der „Karl Marx“ eine Zinsbindung für bereits bestehende Kredite für einen Zeitraum von 15 Jahren vor. Dabei soll der Zins, den die Genossenschaft für ihre Kredite zahlt, um 0,5 Prozent unter dem jeweils aktuell ermittelten Zinssatz für Förderdarlehen liegen. Zudem erhöht die „Karl Marx“ die Tilgungsrate für ihre ILB-Kredite von 3,5 auf vier Prozent. Im Gegenzug sicherte die Genossenschaft eine Verlängerung bestehender Mietpreis- und Belegungsbindungen zu. Die Einstiegskaltmiete für die 344 Wohnungen darf fünf bzw. 5,50 Euro pro Quadratmeter nicht übersteigen. Ferner kann die Genossenschaft die Miete nur höchstens um 30 Cent pro Quadratmeter innerhalb von drei Jahren anheben. Der Rahmenvertrag mit der ILB umfasst zwei Tranchen: Ab 2013 werden 126 Wohnungen und ab 2016 nochmal 217 Wohnungen für die flexible Bindung zur Verfügung gestellt. Vogelsänger lobte die Landesbank für ihr soziales Engagement und bemerkte, „das ist ja nicht bei jeder Bank so“.

„Karl Marx“-Vorstand Bodo Jablonowski sieht in dem Vertrag mit der ILB drei Vorteile für seine Genossenschaft: Es werden sozialverträgliche Mieten gesichert; durch den günstigen Zinssatz entstehe für die WBG ein Investspielraum von knapp 1,5 Millionen Euro, der für Sanierungsaufgaben eingesetzt werden könne. Ferner sichere sich die WBG durch die 15-jährige Zinsbindung kalkulatorische Sicherheit. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sagte, nun sei klar, dass es sich bei den ILB-Verträgen mit der Pro Potsdam „um kein Exklusiv-Modell“ handele. Die Belegung der Wohnungen erfolge über das Wohnungsamt. Steige das Einkommen der Mieter dieser Wohnungen wieder, „bekommt jemand anderes die Wohnung“. Guido Berg

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