Landeshauptstadt: Karriere für Frauen
Das Uni-Projekt „Mentoring für Frauen“ förderte zehn Jahre lang den Berufseinstieg von Studentinnen
Stand:
Ein positives Fazit hat das Uni-Projekt „Mentoring für Frauen“ gezogen. Die Förderung von insgesamt 259 Studentinnen der Unis in Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus hat nach Angaben des Projektteams rund 77 Prozent der geförderten Studentinnen den beruflichen Einstieg in der Region ermöglicht. Drei Monate nach Studienabschluss hätten fast drei Viertel der Absolventinnen ihren beruflichen Abschluss unmittelbar in einer entsprechenden beruflichen Tätigkeit nutzen können. Am Freitag war das Programm nach gut zehn Jahren an der Universität Potsdam beendet worden.
Projektleiterin Nelli Wagner sprach gegenüber den PNN von einem großen Erfolg, vor allem auch weil das gute Ergebnis unabhängig von der Studienrichtung gelte. „Auch Sozial- und Geisteswissenschaftlerinnen schafften über das Programm den Sprung ins Arbeitsleben“, so die Projektleiterin. Das EU-geförderte Verbundprojekt mit der Viadrina in Frankfurt (Oder) und der BTU Cottbus-Senftenberg läuft Ende März aus. Ob man sich für die Förderperiode 2015 mit einem neuen Konzept bewerben wird, sei noch offen. Allerdings sieht Projektleiterin Wagner nach zehn Jahren die „historische Mission“ des Mentorings an der Uni Potsdam noch nicht als erfüllt. Geplant sind weitere Maßnahmen. An der Potsdamer Uni soll es eine Förderung „Mentoring Plus“ geben, die vor allem Studentinnen und Doktorandinnen in der Abschlussphase des Studiums bei der Planung der Karriere im Wissenschaftssystem und für außerakademische Berufsfelder helfen soll. Das Projekt soll einen Beitrag dazu leisten, den Frauenanteil in höheren Positionen zu vergrößern. Das Vorhaben ist allerdings laut Wagner noch in der Schwebe. Auch an der Viadrina und an der BTU sind individuelle Anschlussprojekte geplant.
Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) sagte zur Abschlussveranstaltung in Potsdam, dass das Thema Frauenförderung im Hochschulbereich auf der Tagesordnung bleibe. Brandenburg liege beim Frauenanteil bei Professuren ebenso wie beim Anteil an Habilitationen über dem Bundesdurchschnitt, so Kunst. „Diese Entwicklung wollen wir auch in Zukunft fördern.“ Ein Schwerpunkt bleibe dabei die Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Karriere und Familie. Kunst verwies darauf, dass die Themen Chancengleichheit und familiengerechte Hochschule in der Hochschulentwicklungsplanung bis 2025 fest verankert sind.
In dem Mentoring-Projekt bekamen Studentinnen der drei beteiligten Hochschulen für zehn bis zwölf Monate erfahrene Fach- und Führungskräfte an die Seite gestellt, die sie auf dem Weg ins Berufsleben unterstützten. Damit sollte auch der Abwanderung von Akademikerinnen aus Brandenburg entgegengewirkt werden. Insgesamt beteiligten sich 222 ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren. Das Projekt war über das Arbeits- und Wissenschaftsministerium mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds finanziert worden. Jan Kixmüller
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: