IM INTERVIEW: „Karstadt ist nicht nur Heilsbringer, sondern auch Mitbewerber“
IM INTERVIEW Die AG City hat sich umbenannt in AG Innenstadt. Was bedeutet der Namenswechsel?
Stand:
IM INTERVIEW Die AG City hat sich umbenannt in AG Innenstadt. Was bedeutet der Namenswechsel? Er bedeutet, dass wir beide Welten, die AG City und die Werbegemeinschaft Innenstadt, miteinander verbinden wollten. Wir haben uns zusammengeschlossen, weil es viele Überschneidungen gab. Neben dem Bereich der barocken Innenstadt gehören das Marktcenter und die Wilhelmgalerie dazu. Und die Bahnhofspassagen? Die Bahnhofspassagen gehören nicht dazu. Die Eröffnung des Stadtpalais Potsdam mit Karstadt als Hauptmieter steht kurz bevor. Was bedeutet das nach Meinung der AG für die weitere Entwicklung der Innenstadt? Wir von der AG City haben ja schon immer gekämpft für die Karstadt-Ansiedlung und haben alles getan, damit die Voraussetzungen stimmen. Solch eine Ansiedlung in der Innenstadt ist heutzutage nicht einfach und bedarf besonderer Voraussetzungen und Rahmenbedingungen. Für die haben wir uns eingesetzt und es ist uns gelungen, worauf Karstadt die Entscheidung getroffen hat. Wir sind fest davon überzeugt, dass ohne einen so großen Magneten die Innenstadt verödet wäre, so wie andere Innenstädte in Deutschland auch – in den alten und neuen Bundesländern. Karstadt ist der Rettungsanker für die Brandenburger Straße und wir sind richtig glücklich, dass die Ansiedlung gelungen ist. Es gibt aber auch Befürchtungen, dass es auf einigen Gebieten Konkurrenz geben werde, die zur Aufgabe ansässiger Geschäfte führen könnte. Das Stadtpalais ist nicht nur der Heilsbringer, sondern auch ein Mitbewerber. Aber es ist ein Mitbewerber in dem Sinne, wie der alte Kaufmannsspruch lautet: Konkurrenz hebt das Geschäft. Das ist ein fairer Wettbewerb, weil er am Standort stattfindet und weil alle davon profitieren – zum Unterschied zu einem Einkaufscenter auf der grünen Wiese. Denn das ist etwas, was den Wettbewerb nicht fördert, sondern ausschaltet und andere Standorte ruiniert. Wir müssen uns anstrengen, dass wir eine Symbiose mit dem Stadtpalais finden und sehen, wo können wir dessen Sortiment ergänzen: Indem wir preiswerter sind oder qualitativ höher angesiedelt, indem wir ein breiteres Sortiment haben oder zusätzlichen Service bieten Meinen Sie, dass die Innenstadt gegen das Sterncenter bestehen kann? Wir sehen die Möglichkeit hierfür. Das heißt aber, es muss den vollen Einsatz geben. Ein Heimspiel ist es nicht. Das Management des Stadtpalais und die Gewerbetreibenden der Innenstadt müssen sich voll einsetzen. Eine Chance ist auf jeden Fall gegeben. Interview : Günter Schenke Wolfgang Cornelius, Vorsitzender der AG Innenstadt und Mitglied der CDU-Fraktion in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: