Landeshauptstadt: Karstadt kann höher werden
Innenstadt - Karstadt darf aufstocken. Für die umstrittene Erhöhung des Stadtpalais in der Brandenburger Straße bahnt sich eine Mehrheit an.
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Innenstadt - Karstadt darf aufstocken. Für die umstrittene Erhöhung des Stadtpalais in der Brandenburger Straße bahnt sich eine Mehrheit an. Gegen Bedenken der Grünen haben die Stadtverordneten im Bauausschuss am Dienstagabend geschlossen für die erforderliche Änderung des Bebauungsplans gestimmt. Damit ist die Genehmigung des Stadtparlaments für die teilweise Aufstockung des City-Kaufhauses so gut wie sicher. In die seit Jahren leerstehende vierte Etage soll nach Umbauarbeiten ein Fitness- und Wellness-Studio einziehen können. Für diese Nutzung soll in einigen Bereichen ein fünftes Geschoss hinzukommen.
Das Stadtpalais gehört zur denkmalgeschützten zweiten barocken Stadterweiterung und liegt in der Pufferzone des Weltkulturerbes. Daher gibt es Bedenken bei der Schlösserstiftung und dem Landesdenkmalamt. Sie argumentieren, dass mit der partiellen Aufstockung Sichtbeziehungen gestört würden, etwa die von der Nikolaikirche zum Ruinenberg.
Die Bauverwaltung sieht das anders: Mit den Planungen sei keine Beeinträchtigung verbunden. Babette Reimers (SPD) sagte, das Vorhaben sei „verkraftbar“ – auch im Sinne der wirtschaftlichen Stärkung des Standorts. Michél Berlin (Linke) sprach sogar von einem Aussichtspunkt, der Potsdam auf neue Weise von oben erlebbar mache.
Saskia Hüneke (Grüne) widersprach, die allgemein niedrig gebaute Innenstadt sei eine Kostbarkeit, die mit solchen Ausnahmen gefährdet werde. Das Landesdenkmalschutzamt äußerte sich am Mittwoch zunächst nicht. Sollte es auf seinem Standpunkt beharren, müsste die neue Landeskulturministerin Martina Münch (SPD) den Streit klären. HK
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