Landeshauptstadt: Karstadt sorgt für Gleichstand zwischen City und Center Konzern-Projektentwickler: Nur 16 Prozent Einzelhandelsumsatz
bisher in der Innenstadt / Entscheidung für „Stadtpalais“ äußerst knapp
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bisher in der Innenstadt / Entscheidung für „Stadtpalais“ äußerst knapp Von Guido Berg Innenstadt - Bald steht es 35 000 zu 35 000 zwischen Innenstadt-Einzelhandel und Einkaufscenter: Mit Eröffnung des Karstadt-Kaufhauses in der Brandenburger Straße im kommenden Frühjahr werde ein Gleichstand der City mit dem Stern-Center erreicht, sagte Berthold von Thermann, Bereichsleiter der Projektentwicklung bei der Karstadt Immobilien AG, am Donnerstagabend beim Bauwirtschaftsempfang von Oberbürgermeister Jann Jakobs. Nach der Fertigstellung des Karstadt-„Stadtpalais“ könne die Innenstadt eine Verkaufsfläche von insgesamt 35000 Quadratmetern vorweisen – genauso wie das Stern-Center. Demzufolge „reichte es“ für die Entscheidung für das Karstadt-Kaufhaus in der Innenstadt „gerade so“: 24000 Quadratmeter Einzelhandels-Verkaufsfläche gebe es jetzt in der City, 11 000 weniger als im Center. „Dies bedeutet einen Kaufkraft- und Frequenzabfluss aus der Innenstadt“, so von Thermann. Der Einzelhandelsumsatz in Potsdam betrage 500 Millionen Euro im Jahr. Lediglich 16 Prozent entfielen derzeit auf die Innenstadt, 30 Prozent „greift das Stern-Center ab“. Dies soll sich ändern, wenn Karstadt mit seinen 11 000 Quadratmeter Verkaufsfläche die Innenstadt „auffüllt“. Außerdem in Konkurrenz: Die 18 000 Quadratmeter der Bahnhofspassagen. Als problematisch betrachtete von Thermann zudem die durchschnittliche Ladengröße in der Innenstadt von 80 Quadratmetern. Dies sei sehr gering und begründe sich durch Denkmalschutz-Anforderungen. „Wichtig sind aber große Magnetbetriebe“, so von Thermann. Der einzige große Flächenanbieter in der Innenstadt sei künftig das alte Kaufhaus, „das jetzt wieder an den Start geht“. Potsdam stehe deshalb tatsächlich im Spagat zwischen dem Erhalt der historischen Bausubstanz und der Attraktivität der Innenstadt. Das Stern-Center bezeichnete von Thermann als „perfekt geplant“, im Gegenteil zu den Bahnhofspassagen. Mit einem „Gott sei Dank“ würdigte er die dortigen Verkaufsbeschränkungen. Denn: In Potsdam würden etwa gleich viele Einzelhandelswaren des so genannten periodischen Bedarfs (Kosmetik, Drogerieartikel) und des aperiodischem Bedarfs (Textilien/Bekleidung, Schuhe/Leder) verkauft. Mit anderen Worten: „Wenn es am Bahnhof auch noch Kleidung zu kaufen geben würde, dann hätte unsere Entscheidung auch anders aussehen können“, erklärte von Thermann.
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