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Auf dem 112 Hektar großen Gelände der Krampnitzer Kasernen im Potsdamer Norden sind die Überreste der militärischen Nutzung zu besichtigen.

© Andreas Klaer

Krampnitz: Kasernen-Deal: Potsdam bricht mit Käufern

Die Stadt Potsdam steigt aus Krampnitz-Vertrag aus und bricht die Verhandlungen ab. Die Prüfung des Rathauses ergab, dass Städtebau-Vertrag mit Kasernen-Käufern nie wirksam wurde.

Stand:

Potsdam - Die Landeshauptstadt Potsdam will mit den Käufern der Krampnitzer Kaserne nichts mehr zu tun haben. Das Rathaus hat der TG Potsdam um den umstrittenen Hannoveraner Anwalt Ingolf Böx nach einem den PNN vorliegenden Schreiben mitgeteilt, dass die 2008 geschlossene Rahmenvereinbarung, bisher baurechtliche Grundlage für die Entwicklung des 112-Hektar-Geländes im Norden der Stadt, ungültig sei. Weitere Verhandlungen werden abgelehnt. Eingereichte Unterlagen wurden zurückgeschickt.
Man habe den Vertrag „einer umfangreichen Prüfung unterzogen“, bestätigte Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Grüne) auf Anfrage. „Wie sich dabei herausgestellt hat, ist die Vereinbarung unwirksam.“ Nach PNN-Informationen könnte das Stadt-Veto der Hebel dafür sein, dass danach auch das Land seine Kaufverträge mit der TG Potsdam rückabwickeln kann. Die Gesellschaft hatte im Jahr 2007 die Landesimmobilie unter mysteriösen Umständen erworben. Die Staatsanwaltschaft Potsdam geht auf Grundlage eines aktuellen Gutachtens von einem Schaden von mindestens 1,5 Millionen Euro für das Land bei dem Geschäft aus. Sie ermittelt wegen schwerer Untreue gegen Verantwortliche der einst landeseigenen Brandenburgischen Bodengesellschaft (BBG), die als Treuhänder des Landes die Immobilie an Böx-Firmen verkauft hatte. Das Finanzministerum prüft derzeit nach eigenen Angaben „intensiv Konsequenzen aus der Entscheidung Potsdams“. Während Böx und die TG Potsdam die Stadt umstimmen wollen, hoffe die Stadt auf einen Neuanfang mit „seriösen Investoren“, wie es hieß.

Mehr zu diesem Thema können Sie in der Freitag-Ausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten lesen.

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