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Landeshauptstadt: Katherina Reiche tritt gegen Dünn an Wahltag am 8. Juli Lager formieren sich

Der Potsdamer CDU droht eine weitere Zerreißprobe im Kampf um den Kreisvorsitz: Die Kritiker des scheidenden Kreisvorsitzenden Wieland Niekisch haben gestern die Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche als Kandidatin für den Kreisvorsitz ins Rennen geschickt. Reiche wird somit bei der Neuwahl des Kreisvorsitzenden am 8.

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Der Potsdamer CDU droht eine weitere Zerreißprobe im Kampf um den Kreisvorsitz: Die Kritiker des scheidenden Kreisvorsitzenden Wieland Niekisch haben gestern die Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche als Kandidatin für den Kreisvorsitz ins Rennen geschickt. Reiche wird somit bei der Neuwahl des Kreisvorsitzenden am 8. Juli gegen Hans-Wilhelm Dünn antreten, der seine Kandidatur in der vergangenen Woche bekannt gegeben hatte. Reiche ist seit 1998 Bundestagabgeordnete und gehörte bei der Bundestagswahl 2002 zum möglichen Kabinett von Edmund Stoiber, Dünn ist Vorsitzender der Jungen Union und Ortsverbandschef in Babelsberg. Reiche sagte gestern, es sei eine Ehre in der Landeshauptstadt antreten zu dürfen. Der Wechsel an der Spitze des CDU-Kreisverbandes in der Landeshauptstadt kam auf Druck der Mitglieder zustande, die in drei Ortsverbänden die Abwahl von Wieland Niekisch gefordert hatten. Niekisch wird nun beim Parteitag nicht wieder antreten. Er hat gemeinsam mit dem Kreisvorstand Dünn als Kandidaten ins Rennen geschickt, Niekisch Kritiker haben Reiche zu ihrer Kandidatin auserkoren.

Sie sei die beste Kandidatin bei der kleinen Findungskommission gewesen, sagte Peter Schultheiß gestern. Mehrere Christdemokraten sind dabei anhand verschiedener Kriterien bewertet worden, darunter der Europaabgeordnete Christian Ehler. In der Matrix stand u.a., dass der neue Vorsitzende keinem der beiden Lager angehören und damit weder niekischkritisch noch -freundlich sein soll. Dass dabei ausgerechnet die Ehefrau von Sven Petke, dessen Ortsverband Drewitz eine der treibenden Kräfte für die Niekisch-Abwahl war und der im Dauerclinch mit Parteichef Ulrich Junghanns liegt, geworden ist, sorgte gestern für Irritationen innerhalb der CDU. Schultheiß begründete dies mit der „eigenständigen politischen Persönlichkeit“ Reiches. Sie habe sich als Bundespolitikerin noch nie in den Streit auf Landes- und Kommunalebene eingemischt. Zudem sei sie als Frau „sanftmütiger als beißende Männer“, sagte Schultheiß, der dem größten Ortsverband in Potsdam vorsteht. Er hoffe, dass Reiche die Einigkeit innerhalb der Potsdamer CDU wieder herstellen kann. Dass die Kandidaten für den Potsdamer Kreisvorsitz demnächst ihren Wohnort von Potsdam nach Luckenwalde verlegen wird, sehen weder Schultheiß noch Reiche selbst als Problem. jab

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