
© Jan Kuppert
Sport: Keelin Winters rettete Turbine
Potsdamerinnen gewannen in Bad Neuenahr mit 1:0 und ziehen ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein
Stand:
Am Ende sprach Cheftrainer Bernd Schröder von einem „ganz wichtigen Sieg“. Da hatte der FFC Turbine Potsdam im vergangenen Bundesliga-Heimspiel gegen Freiburg im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion nur ein 0:0 hingelegt, war zuvor in der Champions League gegen Arsenal London rausgeflogen und nun musste mal wieder ein Erfolgserlebnis her. Das gelang dann auch: Mit 1:0 (1:0) setzten sich die Potsdamerinnen am Samstag im Achtelfinale des DFB-Pokals beim SC Bad Neuenahr durch und sicherten sich damit den Sprung ins Viertelfinale des DFB-Pokals, den Turbine nur all zu gern für sich entscheiden würde.
Vor 496 Zuschauern in Bad Neuenahr zeigte sich Turbine leicht formverbessert. Spielmacherin Patricia Hanebeck kehrte nach überstandener Verletzungspause zurück und gab ihrem Team nach dem 0:0 im Punktspiel am vergangenen Mittwoch gegen Freiburg wieder Sicherheit. Dennoch haperte es erneut an der Passgenauigkeit. Unnötige Ballverluste ermöglichten Neuenahr, immer wieder gefährlich vor das Potsdamer Tor zu kommen. Keelin Winters schoss bereits in der 29. Spielminute den Siegtreffer für Potsdam.
Getrübt wurde der Turbine-Erfolg durch die Verletzung der Belgierin Heleen Jaques. Sie zog sich kurz vor der Halbzeitpause vermutlich einen Bänderriss im Knöchel zu. „Wir werden das am Montag ausführlich untersuchen lassen und können erst dann mehr sagen“, so Schröder, der schon genügend Ausfälle zu bedauern hat. Kapitänin Tabea Kemme leidet am Pfeifferschen Drüsenfieber, Natasa Andonova hat sich das Bein gebrochen – nur zwei von insgesamt acht verletzten Stammkräften. „Wir haben somit wenig Alternativen, haben die englischen Wochen aber zum Glück recht gut überstanden“, so der Trainer, der sehr darauf hofft, in der zweiten Halbserie besser aufgestellt zu sein.
Das Spiel in Bad Neuenahr sei eines gewesen, bei dem es um alles ging, so Schröder. In Potsdam musste sich das Team aus Rheinland-Pfalz im letzten Aufeinandertreffen in der Bundesliga mit 1:5 geschlagen geben und und wollte nun Wiedergutmachung. „Dieses Spiel hätte jeder von uns gewinnen können“, bekräftigte Schröder, der diesmal vor allem die Chancenverwertung kritisierte. „Wir hatten gute Aktionen, doch im Abschluss haperte es“, meinte er und dachte dabei sicherlich unter anderem an Chancen von Sarah Doorsoun, die in der 26. Minute aus 16 Metern zu schwach abzog, und an die ungezählten Ballverluste im Mittelfeld.
Schließlich aber zeigte sich der Cheftrainer zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Turbine Potsdam ist noch immer eine Spitzenmannschaft“, sagte er. „Der knappe Erfolg ist für mich der Beweis dafür, dass die noch vorhandenen Spielerinnen genügend Charakter haben, um zu erkennen, wo wir hin wollen.“ In der Meisterschaft sei der Zug noch lange nicht abgefahren. „Wir sind traditionell in der zweiten Halbserie stärker als in der ersten.“ Durch den hart erkämpften Pokalsieg gegen den Bundesliga-Tabellenfünften „ist ein Ruck durch mein Team gegangen“.mit dpa
Turbine Potsdam: Naeher; Jaques (44. Cramer), Draws, Singer; Winters, Doorsoun, Hanebeck, Göransson; Evans, Anonma, Ogimi
Henner Mallwitz
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