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Landeshauptstadt: Keilholz: Sozialarbeit an allen Schulen

ABM-Gelder für drei gestrichene SAM-Stellen zugesagt / Regionalisierung der Jugendarbeit geplant

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ABM-Gelder für drei gestrichene SAM-Stellen zugesagt / Regionalisierung der Jugendarbeit geplant Die drei Schulsozialarbeiter, die zum 31. Juli ihre Kündigungen bekommen hatten, können zum 1. Oktober höchstwahrscheinlich wieder anfangen. Das sagte SPD-Stadtverordnete und Jugendhilfeausschuss-Vorsitzende Monika Keilholz am Mittwochabend in der Stadtverordnetenversammlung. Zuvor hatten rund 60 Schüler vor dem Plenarsaal gegen die Kündigung der über SAM-Stellen beschäftigten Sozialarbeiter protestiert. Bei der geplanten Wiedereinstellung handelt es sich jedoch laut Keilholz nur um eine vorübergehende Lösung. Die Potsdamer Agentur für Arbeit habe signalisiert, noch einmal für ein halbes Jahr drei ABM–Stellen zu bewilligen. „Aber wir wollen eine Lösung auf Dauer“, so Keilholz: „Wir wollen Sozialarbeiter an allen Schulen.“ Dazu werde der Jugendhilfeausschuss 2005 ein Konzept zur Regionalisierung der Jugendarbeit vorstellen, das sich „im Land sehen lassen“ könne, so die SPD-Stadtverordnete. Es solle im Kiez zusammengerückt werden, um Probleme besser zu lösen. Geplant seien auch weitere Partnerschaften zwischen Jugendclub und Schulen. Die PDS-Fraktion bestand in ihrem mit Änderungen angenommenen Antrag darauf, für die drei zunächst gekündigten Schulsozialarbeiter im Jahr 2005 eine „stabile finanzielle Lösung“ zu finden, wie Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg sagte. „Das Defizit darf sich nicht vergrößern“, betonte er, der Sozialarbeiter-Bedarf an den Schulen sei groß. Er warnte jedoch davor, die Stellen über „Billigjobs“ der Hartz-Reform zu besetzen. Eine Deckungsquelle für die kontinuierliche Finanzierung der Sozialarbeiterstellen könnten die Einsparungen aus der neuen Kita-Richtlinie in Höhe von 500 000 Euro sein, so Scharfenberg. Gegenüber dem Land soll die Stadt außerdem auf die Weiterführung des 610-Stellen-Programms bestehen, um die Kofinanzierung der Schulsozialarbeit zu sichern. Mit dem Jugendförderplan war die Umwandlung der drei SAM- in feste Stellen beschlossen, jedoch nicht realisiert worden. Wie dringend Sozialarbeiter gebraucht würden, machte der Leiter der Goethe-Schule, Bernd Rudolph, den Stadtverordneten deutlich. Vor allem an „Brennpunkten“ wie am Schlaatz und Drewitz sei es nötig, den Kindern und Jugendlichen Ansprechpartner zu bieten. „Es ist kein Bildungs- sondern ein Erziehungsproblem.“ Denn Erziehung finde in einigen Familien nicht mehr statt. Die Erfahrungen mit den Sozialarbeitern seien sehr gut – es reiche aber nicht, sie nur für Grundschulklassen einzusetzen. „Die Kinder wachsen da raus und sind längst nicht geheilt.“ Wichtig sei, dass die Schulsozialarbeiter konstant eingesetzt würden. „Das ist kein Staffelstab, sondern ein Vertrauensverhältnis“, so Rudolph. Werde das Problem nicht angegangen, brauche die Stadt bald nicht mehr nur ein Sicherungskonzept für den Haushalt. Sabine Schicketanz

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