ATLAS: Kein Aprilscherz
Das Debakel um die „Stauchung“ des Stadtschlosses – wobei es sich nicht um einen Aprilscherz handelt – hat mindestens zwei Ursachen. Zunächst haben die Stadt Potsdam und das Land Brandenburg – obwohl jeweils von einem SPD–Mann geführt – eine Art „stille Post“ miteinander gespielt.
Stand:
Das Debakel um die „Stauchung“ des Stadtschlosses – wobei es sich nicht um einen Aprilscherz handelt – hat mindestens zwei Ursachen. Zunächst haben die Stadt Potsdam und das Land Brandenburg – obwohl jeweils von einem SPD–Mann geführt – eine Art „stille Post“ miteinander gespielt. Die Stadt Potsdam sagte: „Wir wollen das Stadtschloss wieder und der Landtag soll es nutzen.“ Das Land Brandenburg aber wollte verstehen: „Wir bauen einen Landtag in der Kubatur des Stadtschlosses.“ Wobei „Kubatur“ hierbei der Tarnbegriff fürs Volk war, das immer noch glaubte, es bekomme das Stadtschloss wieder in der besten aller Varianten – mit dem Landtag als Nutzer. Die zweite Ursache ist bei den politischen Eliten von Stadt und Land zu suchen. Da ordnen Entscheider, die sich an anderer Stelle nie Wasser in den Wein gießen lassen würden, mal eben einfach an: Der Knobelsdorff wird gestaucht! Das hat mit Pragmatismus wenig zu tun, das ist aus kulturhistorischer Sicht verantwortungslos. Ein Rätsel bleibt, wie unter einem Ministerpräsidenten, der einmal Potsdamer Oberbürgermeister war, derart gegen die Interessen Potsdams agiert werden kann.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: