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Landeshauptstadt: Kein Ausverkauf

Exklusiv-Einrichter eröffnet Filiale in Berlin

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Innenstadt – Die gute Nachricht zuerst: Nein, Thomas Abraham verlässt das Holländische Viertel nicht. Zu entsprechenden Gerüchten hatten in den vergangenen Tagen „Umbau“-Schilder und Rabattaktionen bei dem Exklusiv-Inneneinrichter in der Mittelstraße geführt. Um einen Ausverkauf handelt es sich dabei aber nicht, betont der 44-Jährige, der unter anderem Prominente wie den Opern-Weltstar Jochen Kowalski, TV-Moderator Ulrich Meyer, Familie Joop oder das Top-Model Franziska Knuppe zu seinen Kunden zählt.

Tatsächlich aber soll sich sein Geschäft in Potsdam verkleinern – auf weniger als die Hälfte der bisherigen Fläche. Dafür freut sich Abraham, den man mit seiner markanten Brille und dem jungenhaften Charme auch für den jüngeren Bruder von Musiker Götz Alsmann halten könnte, jedoch auf eine Neueröffnung in Berlin: Ab Juli wird er dort in der Knesebeckstraße in unmittelbarer Nähe des Kudamms ein Einrichtungsgeschäft mit dem Namen „Extravagant“ eröffnen, sagte er den PNN.

Der Name soll Programm sein, erklärt Abraham: „In Berlin will ich Luxus präsentieren.“ Das Angebot in dem 400 Quadratmeter großen Geschäft soll „moderne Design-Möbel“, aber auch ausgesuchte Antiquitäten umfassen.

Mit antiken Holzmöbeln in einem gerade mal wohnzimmergroßen Laden startete Abraham seine Karriere in Potsdam vor fast 16 Jahren. Als einer von kaum einer Handvoll Händlern habe er 1992 auf das damals noch unsanierte Holländische Viertel gesetzt, erinnert er sich: „Eine gewisse Exklusivität habe ich dem Viertel immer schon zugetraut.“ Der Erfolg sollte ihm Recht geben: Nach mehreren Umzügen innerhalb des Viertels kaufte Abraham vor acht Jahren drei Holländer-Häuser, sanierte sie und zog mit seinem Geschäft ein. Von hier aus richtete Abraham Villen am Heiligen See und am Griebnitzsee ein, arbeitete aber auch in München, Köln, Hamburg und über die Grenzen des Landes hinaus – wie in Amsterdam oder Mallorca. Gleichzeitig verpflichte ihn das touristisch geprägte Potsdam zu Angeboten für Tagesbesucher – und zu Öffnungszeiten an 365 Tagen im Jahr. „Ich muss einen Spagat machen“, beschreibt Abraham seine Situation. Die Entwicklung der Ladenstruktur in der Innenstadt sieht er nicht nur positiv: „Ich hätte mir für das Holländische Viertel mehr Abwechslung gewünscht.“

In Berlin will er sich nun auf die exklusive Klientel konzentrieren. „Da bin ich in der Knesebeckstraße ganz dicht am Kunden“, sagt der gebürtige Westfale. In Potsdam wird er trotzdem präsent bleiben. An mindestens zwei Tagen pro Woche will Abraham in sein Geschäft in der Mittelstraße kommen: „Das bin ich meinen Potsdamer Kunden schuldig.“ Jana Haase

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